Der Stuttgarter Neckarhafen ist eine wichtige Logistik-Drehscheibe für die Region und zeigt dies auch beim Hafenfest. Foto: Mathias Kuhn

Der Stuttgarter Neckarhafen wird 60 Jahre alt und feiert dies am 21. und 22. Juli mit einem bunten Hafenfest. Besucher erhalten seltene Einblicke in den Alltag im Hafen.

Wangen - Der Stuttgarter Neckarhafen feiert seinen 60. Geburtstag. „Wir wollen am 21. und 22. Juli das Jubiläum mit einem zweitägigen Fest feiern, an dem wir den Besuchern seltene Einblicke in das Arbeitsumfeld und die Leistungsvielfalt der Hafenfirmen geben“, sagt Hafenchef Carsten Strähle. An dem Festwochenende sollen die Besucher einen Eindruck von der Bedeutung des Güterumschlagplatzes erhalten. „Schließlich erfüllen wir eine wichtige Logistikfunktion für die Metropolregion Stuttgart“, sagt Strähle. Das Ziel: den Stuttgarter Hafen stärker ins Bewusstsein der Bevölkerung zu rücken.

Eine spannende Mischung aus Information, Show, Mitmachangeboten und Genießen soll dies ermöglichen. An beiden Tagen erhalten die Besucher seltene Einblicke in sonst aus Sicherheitsgründen kaum zugängliche Hafenbereiche, aber sie erleben auch ein unterhaltsames Rahmenprogramm mit Attraktionen auf dem Neckar, Live-Vorführungen, Konzerten, Eisenbahnromantik und gastronomischen Leckerbissen. „Für jeden Geschmack wird etwas geboten sein“, verspricht Johannes Zeller, der das Fest organisiert. Die Hafengesellschaft rechnet mit bis zu 60 000 Gästen an beiden Tagen.

Der Neckarhafen wird an beiden Tagen zu einem Erlebnisbereich, der Mittelkai zur Flaniermeile. Die Gäste haben die Qual der Wahl. Sie können mit dem Dampfzug, einer Bimmelbahn auf Rädern, historischen SSB-Bussen oder per Schiff den Hafen erkunden. „Die Bimmelbahn und die historischen Busse fahren dabei auch durch Produktionshallen, über das Containerterminal, über Betriebsgelände mit Metall- oder Baustoffbergen sowie andere sonst nicht erlebbare Bereiche“, wirbt Zeller für diese spezielle Hafentour. Das Besondere: Ein Moderator erklärt das Geschehen.

Doch die Besucher – vor allem die jüngeren – können auch selber aktiv werden. Sie dürfen Schiefersteine „klopfen“ und dabei vielleicht Einschlüsse entdecken, Bagger- und Zielkranwagen fahren, sie dürfen nach „Gold“ im Wasserlauf suchen, Streichholzkompasse für Jungmatrosen basteln oder im großen Aquarium des Fischereiverbands die im Neckar lebenden Fische bestaunen.

Schleusenbesichtigung

Zudem pendelt ein Schiff vom Hafenbecken 1 zu der neuen Fernleitzentrale des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts. Dort kann auch die Untertürkheimer Schleuse besichtigt werden. „Da die Mehrzahl unserer Güter über die Schiene transportiert wird, gibt es auch die Möglichkeit, in eine Dampflok einzusteigen“, sagt Strähle. Sie verbindet den Kombi-Bahnhof an der Hafenbahnstraße mit dem Hafenbecken 1, an dem an den beiden Festtagen nicht nur die Musik spielen wird.

„Wir haben eine Wasserbühne mit einer überdachten Tribüne aufgebaut, von der das Rahmenprogramm zu bestaunen ist“, sagt Zeller. Dort wird am Samstag, 21. Juli, um 11.15 Uhr auch das Fest mit einem Fassanstich eröffnet. Vorführungen, Konzerte und Shows am laufenden Band werden für Kurzweil sorgen. Wasserski-und Jetskisportler haben eine Show zusammengestellt, bei denen die Jetski-Fahrer ein Höhepunkt sein werden. Der Zoll kommt mit einer Hundestaffel und sowohl lokale Musikvereine als auch angesagte Stuttgarter Bands treten auf der Schwimmbühne auf. „Doch natürlich ist auch für das leibliche Wohl gesorgt“, sagt Zeller. Die Hafengesellschaft investiert rund eine Viertelmillion Euro in das Fest. Vor allem die Sicherheitsbestimmungen seien im Vergleich zum Fest vor zehn Jahren gestiegen, sagt Strähle. „Der Aufwand ist gerechtfertigt. Schließlich können wir nur alle zehn Jahre den Hafen auf diese einzigartige Weise zeigen.“

Die Otto-Konz-Brücken und die Straße am Mittelkai sind wegen des Festes von Freitag, 20. Juli, 16 Uhr bis Montag, 23. Juli, 7 Uhr für Autos gesperrt. Von den S-Bahnstationen Ober- und Untertürkheim sowie der Stadtbahnendhaltestelle Hedelfingen verkehren Zubringerbusse zum Hafenfest.