So lange wie der Magen mitmacht: Auf dem Cannstatter Wasen ist für Adrenalin-Junkies jede Menge geboten. Foto: dpa/Christoph Schmidt

Aeronaut, Transformer oder der neue Booster Maxxx – manche Fahrgeschäfte auf dem Cannstatter Wasen sind nur was für Menschen mit stabilen Mägen und Nerven wie Drahtseile. Acht Vorschläge für Mutige.

Besucherinnen und Besucher des Cannstatter Wasens teilen sich grob in zwei Spezies: Es gibt Menschen, die sind vollauf zufrieden, sich bei der „Petersburger Schlittenfahrt“ den Fahrtwind um die Nase wehen zu lassen. Oder im Boxauto ein bisschen den dicken Max zu geben. Und dann gibt es Adrenalin-Junkies. Denen kann ein Fahrgeschäft nicht schnell oder hoch genug sein und je mehr Loopings eine Achterbahn hat, umso besser. Wer den Nervenkitzel sucht, wird auf dem Stuttgarter Frühlingsfest ganz sicher fündig: Wir haben acht Vorschläge für Mutige. Alle anderen halten bestimmt gerne die Jacken und Handtaschen...

 

1. Booster Maxxx

Foto: Gebrüder Boos

120 km/h schnell, 55 Meter hoch – so lauten die Eckdaten vom neuen Nervenkitzelgaranten auf dem Frühlingsfest: Booster Maxxx heißt die Riesenschaukel mit zwei freischwingenden Gondeln an jedem Ende. Die Schaustellerfirma Gebrüder Boos hat die Hochgeschwindigkeitsschaukel erst seit 2023 im Einsatz, jetzt feiert der Booster Maxxx sein Wasen-Debüt. Nichts für schwache Nerven, dafür mit 1a-Fernsicht, für den, der sich traut, die Augen offen zu lassen.

Preis: 8 Euro (an Familientagen 5 Euro)

2. Fortress Tower

Foto: Imago/Walter Fischer

Im freien Fall: Der „Fortress Tower“ ist nichts für Feiglinge. Das Fahrgeschäft der Schaustellerfirma Alexander Goetzke ist einer der höchsten mobilen „Spinning DropTower“ der Welt. Am Anfang fahren die Sitze, die sich um 360 Grad drehen lassen, nach oben und den Wagemutigen, die zugestiegen sind, bietet sich eine tolle Aussicht über Wasen, Neckar und Weinberge – während man wortwörtlich die Beine baumeln lässt. Dann kommt der freie Fall: aus über 80 Metern geht es in die Tiefe. Kreischalarm garantiert!

3. Infinity

Foto: Lichtgut/Julian Rettig

Längst ein Klassiker für alle, die das Adrenalin so richtig in Wallung bringen wollen. Infinity ist nichts für schwache Gemüter. Ganz grob gesagt ist das Fahrgeschäft des Betreibers Hoefnagels & Söhne eine 65 Meter hohe Riesenschaukel, die ihren langen Arm von links nach rechts schwenkt. 125 km/h ist der Arm schnell, wenn er nach unten saust. 5 g Beschleunigungskraft wirken auf den Körper – das ist eine Hausnummer. Zum Vergleich: Astronauten sind beim Start Beschleunigungen von 3 bis 4 g ausgesetzt. Einmal geht der Infinity-Schaukelarm auch oben rüber und wer drin sitzt, steht Kopf. Wer Infinity überlebt hat, den kann auf dem Wasen wahrscheinlich nichts mehr wirklich schocken.

Preis: 8 Euro (an Familientagen 5 Euro)

Preis: 8 Euro (5 Euro an Familientagen)

4. Flipper

Foto: Imago/IMAGO/Manfred Segerer

Der Name ist Programm: Wie die Kugeln in einem Flipperautomaten wirbeln die zwölf Kabinen des Fahrgeschäfts von Ludwig Meeß herum. Der besondere Kick: Die Scheibe, auf der die Gondeln sitzen, lässt sich aufstellen. Mägen aus Stahl sind Pflicht. Der Schaustellerbetrieb wirbt damit, dass jede Fahrt anders ist, weil das Fahrgeschäft manuell gesteuert wird. Wenn abends die Adrenalin-Junkies auf den Wasen kommen, kann der Flipper also noch mal einen Zahn zulegen und noch doller wirbeln. Der Flipper ist ein Klassiker: Es gibt ihn seit 1987.

Preis: 6 Euro (5 Euro an Familientagen)

5. Euro-Coaster

Foto: Imago/IMAGO/B. Lindenthaler

Eigentlich funktioniert der Euro-Coaster wie ein Sessellift – nur eben rasanter. Denn die Beine baumeln bei dieser „Inverted Achterbahn“, wie Profis das nennen, in der Luft. 16 Meter hoch ist die Anlage der Schaustellerfirma Buwalda-Fackler. Die Waggons legen sich mit viel Tempo in die Kurven und schießen um die Ecken. Ein bisschen wie der Klassiker „Wilde Maus“ – nur eben andersrum.

Preis: 6 Euro Erwachsene (an Familientagen 5 Euro)

6. Aeronaut

Foto: Imago/IMAGO/MARC JOHN

Ein klassisches Kettenkarussell ist ein Witz dagegen: Im Aeronaut fliegt man in 70 Metern Höhe über den Cannstatter Wasen. Wenn das Stoßgebet gen Himmel abgesetzt ist („Mögen die Ketten halten“), ist die Aussicht nicht zu toppen: Stuttgart liegt da wie eine Spielzeugstadt. Wer wieder am Boden ist, kann sich brüsten, in einem der höchsten Kettenkarussells der Welt gesessen zu haben.

Preis: Erwachsene zahlen 7,50 Euro, Kinder 5 Euro (Preise an den Familientagen noch nicht veröffentlicht)

7. Breakdance No. 1

Foto: Lichtgut//Julian Rettig

Das Kult-Fahrgeschäft der Schaustellerin Patricia Kinzler lehrte Generationen von Wasen-Gängern das Fürchten – und ist bis heute eine Herausforderung für schwache Mägen. Unberechenbar drehen sich die 24 Gondeln von Breakdance kreuz und quer über die Plattform und wechseln abrupt die Richtung. Ordentlich durchgeschüttelt verlässt man nach ein paar Minuten, die einem quälend lang vorkommen können, taumelnd das Fahrgeschäft. Entweder man löst sich danach gleich noch mal ein Ticket – oder schwört sich: Nie wieder!

Preis: noch nicht mitgeteilt

8. Transformer

Foto: Imago/Manfred Segerer

Was für ein Teufelsrad! Der Transformer hat es in sich. Das Fahrgeschäft der Schaustellerfirma Marc Schmidt kann sich aufstellen wie die Roboterfiguren aus der gleichnamigen Filmreihe. Dann werden die Gondeln in 16 Metern Flughöhe im Kreis herumgewirbelt – auch mal hochkant oder sogar kopfüber. Nichts für schwache Nerven, aber ein Muss für Adrenalin-Junkies.

Preis: 6 Euro, montags bis freitags bis 18 Uhr (außer an Feiertagen) 5 Euro (an Familientagen zahlen Kinder 4,50 Euro, Erwachsene 5,50 Euro)