Die Bürgermeisterin von Lampedusa, Giuseppia Maria Nicolini, erhält dieses Jahr den Friedenspreis für ihr Engagement für Flüchtlinge Foto: Factum/Weise

Der Bürgerverein „Die AnStifter“ verleiht den Friedenspreis in diesem Jahr an die Bürgermeisterin der Mittelmeerinsel Lampedusa. Die Italienerin setzt sich seit Jahren für Flüchtlinge ein. Im vergangen Jahr ging der Preis an Whistleblower Edward Snowden.

Stuttgart - Der Stuttgarter Friedenspreis des Bürgervereins „Die AnStifter“ geht in diesem Jahr an eine Italienerin: Die Bürgermeisterin der italienischen Mittelmeerinsel Lampedusa, Giuseppia Maria Nicolini, erhält die mit 5000 Euro dotierte Auszeichnung am 6. Dezember im Theaterhaus Stuttgart.

Fritz Mielert, der Geschäftsführer des Vereins, begründete die Entscheidung mit Nicolinis außergewöhnlichem Engagement für Flüchtlinge. „Mit dem diesjährigen Friedenspreis wird eine Frau geehrt, die sich für diejenigen einsetzt, die der Hölle in Syrien und Libyen entkommen sind, aber von der Europäischen Union grausam im Stich gelassen werden“, so der Geschäftsführer Mielert.

Nach Lesart des Bürgervereins benötige die Europäische Union dringend „einen legalen Zugang zu Asyl“ sowie eine gemeinsame europäische Seenotrettung. Bei der bislang schwersten Flüchtlingskatastrophe auf dem Mittelmeer waren am 19. April mehr als 800 Menschen ertrunken.

„Die Anstifter“ loben, dass die 54-Jährige seit Jahren „mit deutlichen Worten Stellung zur Flüchtlingspolitik nimmt“. Die Politikerin weise immer wieder unermüdlich darauf hin, dass das „eigentliche Problem die instabile Lage in den Heimatländern der Migranten“ sei.

Auf die Bürgermeisterin Nicolini entfielen im zweiten Wahlgang insgesamt 28 Prozent der abgegebenen Stimmen. Auf Platz zwei kam mit elf Prozent der palästinensische Arzt Izzeldin Abuelaish, auf Platz drei die Friedensinitiative „Keine Waffen vom Bodensee“.

An der Wahl beteiligten sich mehr als 450 Mitglieder des Bürgervereins. „Die AnStifter“ verleihen den Preis im 13. Jahr. Im vergangenen Jahr hatte ihn der Whistleblower Edward Snowden erhalten.