Wohnen in Cloud No. 7: Architekt Heiko Ostmann verspricht ein Wahrzeichen, das wie eine Skulptur wirkt. Foto: Visualisierung: Aldinger & Wolf

Im Frühjahr 2016 soll das Hochhaus Wolke Nummer 7 mit Steigenberger-Hotel und zahlreichen Luxuswohnungen fertig werden. Verzögerungen durch unerwartete Komplikationen im Baugrund sind wieder aufgeholt. Inzwischen konnten auch vier Wohnungen verkauft werden.

Im Frühjahr 2016 soll das Hochhaus Wolke Nummer 7 mit Steigenberger-Hotel und zahlreichen Luxuswohnungen fertig werden. Verzögerungen durch unerwartete Komplikationen im Baugrund sind wieder aufgeholt. Inzwischen konnten auch vier Wohnungen verkauft werden.

Stuttgart - Sieben Monate nach Baubeginn hat die Investorin für das Hochhaus Cloud No. 7 (zu Deutsch: Wolke Nummer 7) am Donnerstag Erfolgsmeldungen verbreitet. Von den insgesamt 2870 Quadatmeter Wohnfläche für Eigentumswohnungen seien 50 Prozent vergeben, sagte Tobias Fischer, Geschäftsführer der Schwäbischen Wohnungs AG. Allerdings sind um die 300 Quadratmeter inbegriffen, die die Investorin behalten will. Zwei große Wohneinheiten sind verkauft, ebenso zwei der Business-Apartments, in denen Geschäftsleute zum Preis für 100 bis 150 Euro pro Tag für Monate eine noble Bleibe in Stuttgart mit 30 bis 70 Quadratmeter Fläche finden. Hier liege die Verkaufsquote bei 20 Prozent der 2300 Quadratmeter. Zehn Einheiten seien reserviert.

Vornehmlich mit Weltkonzernen verhandle er über Kauf oder Anmietung, sagte Fischer. Das Interesse sei groß. Daher hat man die Zahl der Wohnungen für Geschäftsleute von 30 auf 50 erhöht, die Zahl der viel größeren Luxus-Eigentumswohnungen von 28 auf 20 verringert. Darunter ist eine Penthouse-Wohnung im Stil einer Luxusvilla ganz oben im 18. Stock, die rund 500 Quadratmeter Fläche hat. Anfangs waren zwei Penthouse-Wohnungen für je sieben Millionen Euro angekündigt.

Großer Bedarf an Luxus in Stuttgart

Größe sei aber durchaus stark gefragt, beteuerte Fischer. Manche denken über die Zusammenlegung von zwei Wohnungen nach. Es gebe eine Klientel, für die nicht so entscheidend sei, ob das Domizil zwei, zweieinhalb oder drei Millionen koste. Damit habe sich seine Annahme bestätigt, dass es großen Bedarf an derartigem Luxus in Stuttgart gebe, resümiert Fischer. „Die Interessenten wissen zu schätzen, dass es im Wohnturm vollen Komfort und umfassende Sicherheit geben wird, dass man guten Gewissens auch länger verreisen kann und das Domizil gut betreut ist.“ Denn alle Bewohner sollen einen Rundumservice des Hotelpächters Steigenberger nützen können, der vom Keller bis zum 7. Obergeschoss einen Hotelbetrieb mit 170 Zimmern, Restaurant im Erdgeschoss und Bar mit großer Terrasse auf der sechsten Etage betreiben wird. Steigenberger betreut Handwerker, ruft die in einer automatisierten Tiefgarage gestapelten Autos wieder ab, besorgt Eintrittskarten und liefert Menüs ins ganze Haus.

Wie es im Wohnturm aussehen wird, klärt sich auch immer mehr. Soeben ist ein innenarchitektonischer Wettbewerb fürs Hotel entschieden worden: zugunsten der Firma Geplan Design. Am 8. Mai will man mit Steigenberger die letzten Entscheidungen über die Ausführung treffen. „Dieses Hotel wird anders sein als unser Graf Zeppelin am Hauptbahnhof – zwei gleiche Hotels wären nicht sinnvoll“, sagte Hotelchef Spiridon Sarantopoulos. Das neue Haus, das knapp unter der Fünfsterne-Ebene angesiedelt werden dürfte, werde „designorientiert“ sein – und somit eine Ergänzung zum „klassischen“ Graf Zeppelin. Der Kunde heutzutage sei „hybrid“ und wähle sein Hotel „je nach Laune und Reisezweck“. Der Markt in Stuttgart gebe das zweite Steigenberger-Hotel auf jeden Fall her. Stuttgart sei nicht so stark versorgt wie Berlin – und das Potenzial wachse, weil sich die Stadt entwickle.

Fertigstellung im Frühjahr 2016 geplant

Architekt Heiko Ostmann ist zuversichtlich, dass der auf dynamische Linien getrimmte Baukomplex wie geplant im Frühjahr 2016 fertig wird und Stuttgart dann ein skulpturales Wahrzeichen am Zugang zum Stadtzentrum haben wird. Es soll 61 Meter aufragen und damit so groß sein wie der Tagblattturm. Das Bürohochhaus der LBBW ist zwar noch 20 Zentimeter höher, wird von Stuttgarts höchstem Wohnturm optisch aber überragt werden, weil dessen Baugelände höher liegt. Im Moment ist der Rohbau beim zweiten von vier Untergeschossen angelangt. Bei den Arbeiten stieß man am 21. Dezember überraschend auf eine Doline, eine schwach tragende Erdstelle. Daher mussten zur Gründung 35 Pfeiler eingebaut werden – mit Kosten im unteren sechsstelligen Euro-Bereich. Der vierwöchige Zeitverlust sei aber wieder aufgeholt. Auch bei den Kosten – 40 Millionen Euro reine Baukosten, 80 Millionen Euro Gesamtinvestition – bewege man sich noch auf der abgesteckten Linie.