Im Stuttgarter Züblin-Haus kann man sich auch über Aufträge aus Chile und Singapur freuen. Foto: Züblin

Im vergangenen Jahr hat das Ausland nur wenig zur Steigerung der Bauleistung bei Züblin beigetragen. Doch jetzt hat sich der Wind gedreht. Eines der größten Projekte im Inland ist ein neues Hotel in der Stuttgarter Innenstadt.

Stuttgart – Die Stuttgarter Ed. Züblin AG hat in den ersten Monaten des laufenden Jahres ihren Auftragseingang kräftig gesteigert. Im ersten Quartal seien die Orders um fast 40 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro gestiegen, teilte das Unternehmen mit. Dazu habe insbesondere das Ausland mit zwei Bergbauprojekten in Chile und einem Abwassertunnel in Singapur beigetragen. Zu den größten inländischen Aufträgen gehöre ein neues Hotel in Stuttgart an der Kriegsbergstraße auf dem Gelände der ehemaligen EnBW-Zentrale. Ein Projekt, an dem bereits gearbeitet wird, ist der Albabstiegstunnel an der Schnellbahnstrecke Stuttgart-Ulm.

Mehr Beschäftigte

Ende März hatte der Konzern Aufträge für 6,7 Milliarden Euro in den Büchern stehen. Die Bauleistung im ersten Quartal lag mit 1,1 Milliarden Euro um mehr als 16 Prozent über dem Vorjahreswert. Im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen seine Bauleistung um 15 Prozent auf 4,4 Milliarden Euro gesteigert. Davon wurden 76 Prozent im Inland erwirtschaftet (plus 20 Prozent). Der Auftragsbestand war bis Ende 2018 auf 6,4 Milliarden gestiegen. Das Plus kam dabei allerdings allein aus dem Inland, wo es einen Zuwachs um 4,4 Prozent gegeben hatte. Der Bestand an Orders aus dem Ausland war im vergangenen Jahr dagegen um 1,3 Prozent gesunken. Die Zahl der Beschäftigten stieg 2018 um etwa 300 auf 14 060 Mitarbeiter. Davon waren 8140 in Deutschland tätig.

Züblin ist nach früheren Angaben des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie der drittgrößte deutsche Baukonzern hinter der Essener Hochtief AG und der Kölner Strabag. Das Stuttgarter Unternehmen gehört wie auch die Kölner Strabag zu der österreichischen Strabag-Gruppe. Diese ist im Besitz der Familie Haselsteiner, der österreichischen Raiffeisengruppe und der Rasperia Trading. Hinter dieser steht der russische Oligarch Oleg Deripaska. Der Strabag-Umsatz stieg 2018 um zwölf Prozent auf 16,3 Milliarden Euro. Beschäftigt werden bei dem österreichischen Konzern rund 75 500 Mitarbeiter.