Ballettklassiker wie „Dornröschen“ sind nur möglich, wenn alle Beteiligten an einem Strang ziehen. Foto: Stuttgarter Ballett/SB

Der Vorfall am Stuttgarter Ballett zeigt: Auch gute Kunst bringt man am besten gemeinsam voran.

Stuttgart - Bretter, die die Welt bedeuten, nennt man Theaterbühnen oft. Man kann dort zum Weltstar werden. Vor allem aber sind sie ein Ort, an dem exemplarisch Aussagen über das Zusammenleben von Menschen gemacht werden. Beispielhaft sollte deshalb auch die Zusammenarbeit von Künstlern und Künstlerinnen sein und so nach außen wirken.

Der Konflikt, der nun zur Trennung des Stuttgarter Balletts von seinem Musikdirektor Mikhail Agrest geführt hat, hinterlässt leider einen völlig anderen Eindruck. Dass starke Künstlerpersönlichkeiten aufeinandertreffen und sich reiben, sollte an einem Theater alltäglich sein. So alltäglich wie die anschließende Suche nach einem Konsens im Namen der Kunst, die spartenunabhängig alle Beteiligten nur gemeinsam voranbringen können. Vor diesem Hintergrund hinterlässt der Probeneklat viel verbrannte Erde – auch im Verhältnis von Musikern und Ballettensemble. Vor allem lässt er den Intendanten Tamas Detrich nicht unbeschädigt zurück: Er hat den neuen Musikdirektor engagiert und ihm dabei möglicherweise die Rahmenbedingungen nicht klar genug kommuniziert: Beim Stuttgarter Ballett ist die Kompanie der Star.