Im Streit des Stuttgarter Balletts mit Musikdirektor Mikhail Agrest stehen die Zeichen auf Versöhnung. Die Kompanie will nicht die nächste Instanz anrufen.
Bereits im März hatte das Bühnenschiedsgericht die Entlassung von Mikhail Agrest für unwirksam erklärt und damit der Klage des Musikdirektors gegen seine außerordentliche Kündigung durch das Stuttgarter Ballett stattgegeben. Nun reagiert die Kompanie auf das vor der Sommerpause zugestellte schriftliche Urteil und will den Rechtsstreit mit dem russischen Dirigenten beilegen.
Intendant Tamas Detrich, der erste vermittelnde Gespräche mit Mikhail Agrest geführt hat, hofft, dass eine Versöhnung gelingt. Er sei bereit, so teilt der Intendant mit, „Agrest bei der Fortsetzung seiner Tätigkeit bestmöglich zu unterstützen“. Dafür werde er daran mitwirken, das möglicherweise beschädigte Vertrauen der Kompanie in den Dirigenten wiederherzustellen.
„Wir sind hier am Stuttgarter Ballett, um etwas gemeinsam zu erschaffen und nicht gegeneinander zu arbeiten“, setzt Detrich auf Dialog. „Deshalb wollen wir jetzt darauf bauen, dass Mikhail Agrest der Richtige für diese Aufgabe ist.“
Zur fristlosen Kündigung des Musikdirektors war es vor einem Jahr nach einer Bühnenprobe gekommen, die im Streit zwischen Agrest und dem die Probe leitenden Ex-Intendanten Reid Anderson mündete.