Mercedes überholt BMW sowohl bei Absatz als auch bei Rendite. Foto: dpa

Jahrelang lag Daimler bei den Oberklasseherstellern auf Platz drei. Nun zeigt die Aufholjagd auch in den Geschäftszahlen deutliche Spuren. Obwohl BMW bei Absatz und Umsatz Rekordergebnisse erzielte, musste man bei Verkaufszahlen ebenso wie bei der wichtigen Umsatzrendite die Stuttgarter vorbeiziehen lassen.

Stuttgart/München - Der Stuttgarter Daimler-Konzern hat den Rivalen BMW im vergangenen Jahr bei der Ertragskraft überflügelt. Nach den am Mittwoch veröffentlichten Geschäftszahlen sank die Rendite von BMW im Geschäftsfeld Automobile von 9,6 auf 9,2 Prozent und liegt damit unter den 9,5 Prozent, die Daimler im Autosegment Mercedes Benz Cars erzielte. BMW erzielte zwar neue Bestmarken bei Absatz, Umsatz und Konzernergebnis, konnte aber bei wichtigen Ergebniszahlen den Vorsprung vor Daimler nicht halten. So steigerte Mercedes Benz Cars die Verkaufszahlen um 16 Prozent auf knapp über 2 Millionen Fahrzeuge, während BMW mit 1,9 Millionen Autos zwar ebenfalls einen Rekord erzielte, aber von Daimler überholt wurde. Auch bei der Umsatzrendite, die angibt, welcher Anteil des Umsatzes als Betriebsgewinn erzielt wurde, hatte BMW im Jahr 2014 mit 9,6 Prozent noch deutlich vor Daimler mit 8 Prozent gelegen. Beim Umsatz dagegen sind die Unterschiede gering; BMW erzielte mit 85,5 Milliarden Euro etwas mehr als Daimler mit 83,8 Milliarden, wobei der Anstieg mit 13,8 Prozent bei BMW und 13,9 Prozent bei Mercedes praktisch gleich hoch ausgefallen ist.

Dennoch haben die BMW-Mitarbeiter im Jubiläumsjahr Grund zur Freude – die Gewinnbeteiligung fällt in diesem Jahr mit 8375 Euro um 10 Euro höher aus als im Vorjahr – und um 2725 Euro höher als bei Daimler. Eine Sonderdividende für die Aktionäre will BMW aber nicht zahlen.

BMW und Daimler müssen Wege finden, um einerseits weiter viele lukrative Oberklasse-Wagen verkaufen, andererseits aber auch mit anspruchsvollen Umweltgesetzen fertig zu werden.