Die Stuttgarterin Rose Hajdu hat als Fotografin vermutlich mehr Gebäude von innen gesehen als andere. Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Rose Hajdu war an Orten, die für andere oft tabu sind: auf Kirchtürmen, im Frauengefängnis oder im jetzt abgerissenen Südflügel des Stuttgarter Bahnhofs. Jedes Bild der Fotografin steckt voller Erinnerungen. Ein Besuch bei einer neugierigen Frau.

Irgendwann Anfang der 90er Jahre war es, da saß Rose Hajdu vermutlich mit wehenden und ein bisschen verstrubbelten Haaren am Steuer eines ziemlich alten Autos. Die Marke weiß sie schon gar nicht mehr. Hauptsache ein fahrbarer Untersatz. Der musste sie verlässlich an die mitunter entlegensten Orte im Land bringen. Rose Hajdu hatte auch diesmal das Fahrzeug bis unter die Decke vollgeladen mit ihren Kamerataschen, Stativ, Scheinwerfer und was man sonst als Fotografin unterwegs möglicherweise braucht. Es war noch die analoge Zeit der Groß- und Mittelformat- und Kleinbildkameras mit einer Batterie von Objektiven. Gerade so viel Platz war da noch, dass der Kunsthistoriker Richard Strobel, der sie begleitete, auf den Beifahrersitz passte.