Die Handschrift der somalischen Terroristengruppe Al-Schabab: Im Januar 2019 attackierte sie ein Hotel in Nairobi, der Hauptstadt des Nachbarlandes Kenia. Foto: AFP/Simon Maina

Mit Schlägen gegen die Terroristenmiliz Al-Schabab und mit einer Massierung von Kampfschiffen vor der Küste ziehen sich die US-Streitkräfte aus Somalia zurück. Das Kommando über die Operation führt das Africom in Stuttgart.

Stuttgart - Das in Stuttgart stationierte Kommando der US-Streitkräfte für Afrika (Africom) hat die Bekämpfung der Terroristengruppe Al-Schabab intensiviert. Vom 10. Dezember bis heute gab Africom fünf Luftangriffe im Süden Somalias auf Anführer und Sprengstoffexperten der Miliz bekannt. Dabei seien insgesamt 16 Schabab-Kämpfer getötet worden. Das Stuttgarter Kommando betonte, dass alle Angriffe „gemäß Kriegsrecht und in Abstimmung mit der somalischen Regierung“ erfolgten und dass „keine Zivilisten verletzt oder getötet wurden.“

USA wollen Präsenz auf Dschibuti konzentrieren

Die Verdichtung dieser Angriffe verbindet sich mit der Operation Octave Quartz, die seit Weihnachten den von Präsident Donald Trump befohlenen Abzug von mehreren Hundert US-Soldaten aus dem Bürgerkriegsland Somalia sichert. Diesen Zusammenhang unterstrich Generalmajor Joel Tyler, im Africom Direktor für die Einsatzführung: „Diese Aktionen belegen ganz klar unser anhaltendes Engagement für Somalia und unsere regionalen Partner.“ Africom-Kommandeur Stephen Townsend hatte zuvor gesagt: „Es geht nicht darum, dass sich die USA aus Ostafrika zurückziehen.“ Nach Informationen unserer Zeitung soll sich die amerikanische Truppenpräsenz in der Region, in der sich auch China stark engagiert, noch stärker auf Dschibuti konzentrieren.

Massierung von Truppen vor der somalischen Küste

Für den Abzug hat Africom eine „Einsatzgruppe Quartz“ aufgestellt. Seit dem 21. Dezember wird sie von der Trägergruppe um die „Nimitz“ mit ihren mehr als 80 Kampfflugzeugen und zwei Raketenkreuzern und von einer rund 5000 Soldaten starken Amphibischen Kampfgruppe der Marineinfanterie und der Marine mit Hubschrauberträgern und Spezialschiffen unterstützt. Eine Africom-Sprecherin sagte unserer Zeitung, zur Unterstützung der Operation Octave Quartz stehe „das volle Spektrum von Kampf- und Logistik-Kapazitäten“ zur Verfügung. Sie nannte aber keine Details zur Dauer und zum weiteren Verlauf .