Der Mann war auf eine S-Bahn der Linie S4 geklettert. Foto: Archiv (Werner Kuhnle)

Ein 23-Jähriger ist auf eine S-Bahn geklettert und hat sich dabei in Lebensgefahr gebracht.

Stuttgart-Zuffenhausen - Ein 23-jähriger Mann hat sich am Sonntagnachmittag zusammen mit einer weiteren Person in Lebensgefahr gebracht. Ersten Erkenntnissen zufolge sollen die Beiden auf das Dach einer S-Bahn der Linie S4 geklettert und gegen 17 Uhr beim Halt in Zuffenhausen auf den Bahnsteig 6 gesprungen sein. Der Zug war in Richtung Marbach unterwegs – wo genau die Männer aufgestiegen sind, ist nicht bekannt. Zwei Mitarbeiter der Deutschen Bahn beobachteten die gefährliche Aktion, als sie ebenfalls aus der Bahn stiegen. Sie hielten den 23-Jährigen bis zum Eintreffen einer Streife der Bundespolizei fest, während sein Begleiter unerkannt flüchten konnte. Der junge Mann muss nun mit einem Ordnungswidrigkeitenverfahren rechnen.

Die Bundespolizei warnt in diesem Zusammenhang: Die Gefahren, die von Bahn-Oberleitungen ausgehen sind nicht sichtbar und werden oftmals völlig unterschätzt. Bereits die Nähe zu Bahn-Oberleitungen, etwa durch das Klettern auf Bahn-Waggons, genügt für einen Stromüberschlag. Die Oberleitung muss hierfür nicht einmal berührt werden. Die Bahn-Oberleitungen haben eine Spannung von 15 000 Volt, das sind 65 Mal mehr als in der Steckdose zu Hause. Durch eine Annäherung kann diese Stromspannung die Luft überspringen und auf einem Lichtbogen über den Körper zur Erde gelangen. Der menschliche Körper, der zu zwei Dritteln aus Wasser besteht, ist in diesem Moment der „leitende Gegenstand“. Starke bis tödliche Verbrennungen sind hierbei die Folge.