Feiernde Schotten in Stuttgart: Die mitgereisten Fans haben viele Sympathiepunkte bei der EM gesammelt. Foto: dpa/Martin Rickett

Die schottischen Fans haben sich mit Hymnen in der Stadtbahn und Dudelsack-Fanfaren in die Herzen der Stuttgarter gefeiert – und bekamen ein Sonderlob von OB Frank Nopper und der Polizei.

Die Party ist vorbei. Mit der Niederlage gegen Ungarn endet ein furioser Auftritt der Schotten in Stuttgart. Allerdings hat dazu weniger die Mannschaft beigetragen – als vielmehr die Fans. Viele Tausende mitgereiste Schotten waren am Wochenende durch die Landeshauptstadt gezogen, um ihr Team zu unterstützen und die Stadt in eine Partyhochburg zu verwandeln. Schon Stunden vor dem Spiel gegen Ungarn am Sonntagabend hatten sich die Fans mit Dudelsackklängen und Fangesängen in die Herzen der Stuttgarter gefeiert.

 

Knapp 13.000 Schotten waren laut dem Veranstalter mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs. Einige der Tartan Army machten sogar eine Stadtbahn zu einem Partyzug. Mit einer hoffnungsvollen Hymne auf Stuttgart sangen sich die Schotten in Spiellaune: „Murder down in Munich, one point in Cologne, three points down in Stuttgart. And we’re never going home“, skandierten die Fans in der Bahn (auf deutsch: „In München untergegangen, einen Punkt in Köln und drei Punkte in Stuttgart geholt. Wir werden niemals nach Hause gehen.“)

Daraus ist allerdings nichts geworden. Schottland hat 0:1 gegen Ungarn verloren und ist damit ausgeschieden aus dem Turnier. Doch in der Fanwertung hat kaum ein anderes Team so viele Partypunkte gesammelt wie die Schotten.

Auch Oberbürgermeister Frank Nopper zeigte sich beeindruckt von den Gästen aus Schottland. „Ihr seid einfach tolle EM-Gäste, die wunderbare Stimmung in unserer Stadt verbreiten“, sagte Nopper nach dem Spiel am Sonntagabend. Und sogar die Polizei war begeistert vom Auftritt der Fußballanhänger. „Die Fans haben bei unseren Einsatzkräften Eindruck hinterlassen“, teilte die Polizei am Sonntagabend auf X mit. Das belegte die Polizei mit Bildern, auf denen unter anderem zu sehen ist, wie schottische Fans mit Streifenbeamten ihre Mützen tauschen und Arm in Arm für ein Foto posieren.

Aus den Kommentaren in den sozialen Medien ist herauszulesen, wie viele Sympathiepunkte die Fans während ihrer Zeit in Stuttgart gesammelt haben. Einige fordern ein Ausreiseverbot: „Können wir die Schotten bitte hierbehalten?“, fragt ein Nutzer bei Instagram. Darunter schreibt ein anderer: „Wie sympathisch können Fans sein?“ Ein anderer Nutzer ist vor allem von der Stimmung in der Stadt begeistert: „Super Party. Ist ja wieder richtig was los in Stuttgart.“

Mit ihrer guten Laune hatten die Schotten am Wochenende auch zahlreiche Passantinnen und Passanten rund um den Stadtgarten am Campus der Universität Stuttgart angesteckt. Auf ihren Sonntagsausflügen blieben die Bürgerinnen und Bürger der Stadt stehen und lauschten den Klängen der Dudelsackspieler, die inoffizielle Nationalhymnen wie „Flower of Scotland“ anstimmten.

Als inoffiziellen Party-Treffpunkt zum Warmlaufen vor dem Spiel hatten die Schotten am Sonntag neben dem Stadtpark auch den Palast der Republik an der Stadtbahnhaltestelle Börsenplatz auserkoren. Am Sonntagnachmittag hatte sich rund um die Szenebar ein blauer Pulk an kiltgekleideten Fans gebildet, die ausgelassen feierten. Dort gab es kaum noch ein Durchkommen und genauso gute Laune wie bei den anderen schottischen Fantreffs.