Das Ausleihen in den städtischen Büchereien – hier die in der Stadtmitte – wird teurer. Foto: Achim Zweygarth

Die Landeshauptstadt dreht 2016 teils kräftig an der Gebührenschraube. Einrichtungen wie die Stadtbibliothek oder das Planetarium werden ebenso teurer wie der Unterricht in der Musikschule oder ein Konzertbesuch bei den Philharmonikern.

Stuttgart - Nächstes Jahr werden in verschiedenen Einrichtungen der Stadt deutlich höhere Gebühren erhoben werden. Der Gemeinderat soll die Aufschläge Mitte Oktober absegnen. Diesen Dienstag befasst sich der Ausschuss für Kultur und Medien mit den neuen Eintritts- und Unterrichtsgebühren.

In den Stadtbüchereien soll die Jahreskarte für die Ausleihe künftig für Erwachsene 20 statt 18 Euro kosten, die Monatsmarke bleibt bei vier Euro. Die jüngste Erhöhung liegt drei Jahre zurück. Für Kinder und Jugendliche bleibt die Ausleihe kostenlos, wer eine Bonuscard plus Kulturermäßigung der Stadt hat, der erhält 50 Prozent Nachlass. Für die Büchereien wird die Stadt 2016 voraussichtlich 20,7 Millionen Euro aufwenden, eingenommen werden sollen 690 000 statt bisher 570 000 Euro. Bei 5,8 Millionen Entleihungen kostet jede rechnerisch 3,57 Euro. Der Deckungsgrad liegt bei 12,5 Prozent. Wenn die Nutzer den Aufwand alleine tragen müssten, dann würde die Jahreskarte 160,47 Euro kosten, rechnet die Stadt vor.

Wer die Stuttgarter Philharmoniker hören möchte, zahlt künftig im Schnitt 7,4 Prozent mehr. Der Eintritt für ein Konzert wird je nach Kategorie um bis zu drei Euro erhöht, Schüler und Studenten erhalten wie bisher ermäßigte Karten für alle Plätze für sieben Euro. Auch bei den Philharmonikern ist die Bonuscard der Stadt für 50 Prozent Ermäßigung gut. Durch die Gebührenerhöhung sollen die Erträge pro Spielzeit um 13 000 auf 913 000 Euro steigen.

Das Planetarium hat seine Preise seit 2005 nicht erhöht

Um im Schnitt sechs Prozent sollen die Gebühren für die Musikschule steigen. Sie waren vor zwei Jahren zuletzt erhöht worden und sollen zum Schuljahr 2016/17 nach oben gehen. Im nächsten Jahr sollen dadurch 43 200, 2017 dann 103 700 Euro mehr als in diesem Jahr in die Kasse kommen. Wer eine Familien-Card hat, erhält eine Ermäßigung von 20, bei der Bonuscard von 90 Prozent auf die Unterrichtsgebühren. Auch das Guthaben aus dem Bildungspaket des Bundes – pro Jahr 120 Euro – kann eingesetzt werden.

Mit der Wiedereröffnung im Frühjahr 2016 wird auch der Besuch des Planetariums im Schlossgarten teurer, und zwar deutlich. Die Sternenvorführung soll acht statt sechs, ermäßigt fünf statt vier Euro kosten, eine Sonderveranstaltung im Kuppelsaal 2000 statt 500 Euro. Der happige Aufschlag um 33 Prozent beim Eintritt ist neben hohen Investitionen in das Haus auch der Tatsache geschuldet, dass die Gebühren für das Zeiss-Planetarium vor zehn Jahren zuletzt verändert worden waren.