Ein Schnellrestaurant soll an der Ecke Schloß- und Johannesstraße eine Bankfiliale ersetzen Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Die Kette Burger King will ihr Filialnetz erweitern. Im Stuttgarter Westen droht jedoch Widerstand. Ein Miteigentümer des Hauses wehrt sich – wegen Müll- und Lärmproblemen, aber auch wegen der Gesundheit von Schülern.

Stuttgart - Die Deutsche Bank hat ihre Filiale in der Stuttgarter Schlossstraße aufgegeben – künftig sollen an dieser Stelle Hamburger über die Theke gehen. Die Kette Burger King plant dort eine neue Filiale. Die Eigentümer der Räumlichkeiten haben für die notwendigen Umbauarbeiten bereits einen Bauantrag bei der Stadt eingereicht. Doch jetzt gibt es Gegenwind. Ein Rechtsanwalt, dem ein Stockwerk im selben Gebäude gehört und der dort seine Kanzlei betreibt, droht damit, noch in diesem Jahr eine Klage gegen das Vorhaben einzureichen.

„Wir ziehen das durch bis zur letzten Instanz“, sagt Gerhard Cramer. Er fürchtet, dass die Anwohner durch die Burger-King-Filiale mit Müll und Lärm belästigt werden und die Parkplatzsituation ausarten könnte. Genauso wichtig ist ihm allerdings etwas anderes: „Mir wurde bestätigt, dass der Standort deshalb ausgewählt wurde, weil sich in der Nähe eine Vielzahl an Schulen befindet.“ Von dort erhoffe sich die Kette hauptsächlich ihre Kunden.

Kritik an der Stadtverwaltung

Cramer kritisiert deshalb auch die Stadt: Sie dürfe den Umbau nicht genehmigen. „Sie würde sonst bewusst eine der Gesundheit ihrer Schüler nicht zuträgliche Verpflegung fördern.“ Er könne sich nicht vorstellen, dass dies gewollt sei.

Burger King äußert sich zum Projekt nicht – ist sich laut einer Sprecherin aber seiner „gesellschaftlichen Verantwortung bewusst“. Bei der Stadt stößt die Kritik auf Unverständnis. „Das Baurechtsamt kann die Nähe zu Schulen nicht als Kriterium für die Zulässigkeit heranziehen“, sagt eine Sprecherin. Man richte sich allein nach dem Bebauungsplan. Das Bauantragsverfahren sei noch nicht abgeschlossen. Ob es eine Genehmigung für das Vorhaben geben wird, könne man deshalb noch nicht sagen.