Die Bushaltestelle Huttenstraße soll künftig in einem steileren Abschnitt der Solitudestraße sein, dafür dann aber barrierefrei. Foto: Georg Linsenmann

Die Verlegung der Bushaltestelle Huttenstraße und entfernte Bäume sorgen für Ärger im Bezirksbeirat von Stuttgart-Weilimdorf.

Weilimdorf - Im Prinzip hatte Andrej Malyschew vom Tiefbauamt in der aktuellen Sitzung des Bezirksbeirates Weilimdorf eine gute Nachricht: Nach der Erneuerung der Leitungen in der Solitudestraße durch die Netze BW, im Abschnitt zwischen Schönwalter- und Matthäusstraße, soll nun im Frühjahr 2018 der Straßenbelag erneuert und damit der aktuelle Flickenteppich beseitigt werden. Da eine Vollsperrung, die Malyschew bevorzugt hätte, eine noch stärkere Belastung für die Verkehrsader bedeuten würde, bleibt die Solitudestraße nun während der Asphaltierung, die quasi im Spurwechsel erfolgen wird, einseitig befahrbar. Und zwar immer stadtauswärts. Der einwärts führende Verkehr wird durch Nebenstraßen geleitet.

Der Ärger aber folgte auf dem Fuße. Zum einen war Rudolf Pfleiderer (Bündnis 90/Die Grünen) aufgefallen, dass im Bereich der Fehrbelliner Straße neue Bäume gepflanzt wurden, diese aber schon wieder entfernt sind. Zum anderen wurde das Gremium mit der Verlegung der an der Solitudestraße gelegenen Bushaltestelle planerisch vor vollendete Tatsachen gestellt. Mit seiner Antwort auf die Baumsache sorgte der Ingenieur des Tiefbauamtes zunächst für Heiterkeit: „Da war das Gartenbauamt so schnell, wie ich es noch nie gesehen habe. Die Netze BW waren weg, und am nächsten Tag waren die Bäume da.“ Allerdings brauche man die Fläche für die Zeit der Asphaltierung für den Verkehr. Danach würden die Bäumchen zurückkehren. Nicht aufgeklärt wurde allerdings eine Ungereimtheit im Ablauf, die Pfleiderer ebenfalls aufgefallen war: „Für diese Zwischenzeit waren an der Stelle schon im Sommer Stahlrohre eingebracht worden. Man hätte das alles wissen können“, meinte er.

Haltestelle soll ohne Vorinformation aufgelöst werden

Extrem sauer stieß dem Gremium auf, dass die Haltestelle Huttenstraße ohne jegliche Vorinformation aufgelöst und weiter stadtauswärts platziert werden soll, zwischen Wendelin- und Fehrbelliner Straße. Malyschew erklärte, man habe die alte Baustelle zunächst wie gehabt belassen wollen: „Im September aber gab es Anfragen aus der Bevölkerung, ob man die Haltestelle nicht doch barrierefrei umbauen könnte. Und dann haben sich alle nochmals auf die Prüfungen gestürzt“, sagte Malyschew und fügte hinzu: „Im Zuge dessen wurde es als erforderlich angesehen, die Haltestelle barrierefrei auszubauen, weil sie auch von vielen älteren Menschen benutzt wird.“ Es habe sich allerdings herausgestellt, dass dieser Umbau „am alten Standort technisch nicht möglich ist“. Ergänzt wurde das von der Bezirksvorsteherin Ulrike Zich: „Man hätte am alten Standort ein privates Grundstück angraben, mit einer neuen Mauer versehen und wieder auffüllen müssen. Aufgrund dieses Aufwandes ist man davon abgerückt.“

Bezirksbeirat Peter Hanle (SÖS-Linke-Plus) monierte nicht nur die fehlende Information des Gremiums, sondern prophezeite auch, dass es wegen der Verlegung „Proteste hageln wird“. Denn: „Die Haltestelle muss möglichst oben im Scheitelpunkt liegen. Jetzt soll sie im Steilbereich der Solitudestraße sein. Das ist für Menschen, die in der Bewegung eingeschränkt sind, zu beschwerlich.“ Pfleiderer kündigte einen Antrag in der Sache an – und forderte schon mal „eine elastische Handhabung“.