An der Kreuzung Glemsgaustraße/Solitudestraße wird momentan gebaut, was zu Rückstaus führt. Foto: Georg Linsenmann

Weil sich der Verkehr an der Glemsgaustraße staut, hat sich der Weilimdorfer Bezirksbeirat an der Ampel einen „Grünen Pfeil“ gewünscht. Das Tiefbauamt lehnt die Maßnahme ab.

Weilimdorf - Sauer stößt dem Bezirksbeirat die Weigerung der städtischen Verkehrsbehörde auf, zur Reduzierung des Rückstaus an der Glemsgaustraße an der Ampel zur Einmündung in die Solitudestraße einen „Grünen Pfeil“ für Rechtsabbieger zu installieren. Hintergrund ist die Sanierung der Solitudestraße auf einem halben Kilometer, weshalb der Verkehr derzeit nur einspurig in Richtung Korntal rollen kann. Da die Glemsgaustraße deshalb nun auch als Umleitungsstrecke dient, staue sich dort der Verkehr „in den Hauptzeiten vom Löwen-Markt teils bis zurück zum Industriegebiet“, berichtete Stephan Gier (CDU) in der letzten Sitzung des Gremiums. Dort brachte Gier nochmals die Idee ein, den Verkehr mittels grünem Abbiegepfeil zu verflüssigen: „Dies wäre die einfachste und schnellste Lösung“, meinte der Bezirksbeirat.

Dem Vorschlag erteilte Andrej Malyschew vom Tiefbauamt allerdings ein Absage: „Wir haben das in der Stadtverwaltung intensiv diskutiert. Das scheitert aber daran, dass der Übergang dort als Schulweg genutzt wird.“ Hinzu komme, dass die Ampelanlage aufgrund ihres fortgeschrittenen Alters eine solche Umstellung nicht mehr zulasse.

Bezirksbeirat spricht von Schildbürgerstreich

Detailliert legten Gier und andere dar, wie unsinnig die Weigerung sei, indem sie verschiedene Farbphasen durchspielten. Da Malyschew keine Chance auf ein Einlenken sah, nannte Gier die Weigerung einen Schildbürgerstreich. Dieter Benz (SPD) allerdings wunderte sich über die Intensität der Debatte: „Wir stehen oft stundenlang auf der Autobahn und machen wegen diesem Stau hier jetzt so ein Theater!“, wunderte er sich. Er könne die Ablehnung des Pfeils aus Sicherheitsgründen „durchaus verstehen“. Gleichwohl verlangte das Gremium, dass der Vorschlag von der Verkehrsbehörde noch einmal geprüft werde, auch mittels einer Ortsbegehung. Die Sanierung der Solitudestraße wird voraussichtlich noch bis Mitte Juni dauern.

Gut und gerne als Schildbürgerstreich durchgehen könnte auch das neue Brückengeländer am Waldheim Lindental: „Wer macht ein so furchtbares Geländer?“, fragte Carmen Hanle (FDP) und ergänzte: „So etwas gibt es vielleicht in einem Kuhstall, aber nicht in einem Landschaftsschutzgebiet!“ Hanle kennt die Situation vor Ort ganz genau, denn sie ist in der Leitung des Waldheimes aktiv: „Vorher war das zum Schutz der Kinder extra mit Latten zugemacht, sodass niemand durchfallen konnte“, sagte sie – worauf die Bezirksvorsteherin Ulrike Zich feststellte: „Und jetzt kann man gut dran turnen.“ Hier nun lenkte Malyschew ein: „Wir schauen uns das an. Wenn nötig, machen wir ein Gitter dran.“

Straßenbaubericht stieß durchaus auf Wohlgefallen

Ansonsten stieß der Fachmann vom Tiefbauamt mit seinem Straßenbaubericht für 2017 und 2018 durchaus auf Wohlgefallen. Denn neben einer ganzen Reihe von kleineren Maßnahmen waren im vergangenen Jahr auch einige „dicke Brocken“ erledigt werden: für jeweils rund 400 000 Euro der Bau einer Regenwasser-Reinigungsanlage an der Hemminger Straße, die die Kläranlage Ditzingen entlasten soll, sowie die Erneuerung des Entwässerungskanals Roßbachstraße.

Das größte Projekt im laufenden Jahr stellt die immer wieder auf die lange Bank geschobene Neugestaltung des Kiesbettes am Löwen-Markt dar, für die 750 000 Euro veranschlagt sind. Damit soll nun „auf jeden Fall“ unmittelbar nach dem Stadtjubiläum begonnen werden, das am 15. Juli am Löwen-Markt gefeiert wird. Die Einweihung des Platzes ist auch schon terminiert: Sie soll am 5. Mai des kommenden Jahres stattfinden. Umfangreich wird aber auch die Umgestaltung der Kreuzung Hemminger-/Heimsheimer Straße. Mit dieser Maßnahme soll der dortige Unfallschwerpunkt entschärft werden.