Arnulf Gekeler, der Vorsitzende des Weilimdorfer Kulturkreises, stellt das neue Veranstaltungsprogramm vor. Foto:  

Mundart, Musik und Kabarett – das neue Veranstaltungsprogramm des Weilimdorfer Kulturkreises ist vielseitig und anders. Und mit der Ausfahrt nach Thüringen wird eine Tradition wiederbelebt.

Weilimdorf - Der Kulturkreis bringt die Musik und Literatur in den Stadtbezirk – und manchmal nimmt er die Weilimdorfer auch mit hinaus zu Kunsterfahrungen in der näheren und weiteren Umgebung. So in seinem Frühjahrsprogramm, das nun in den hiesigen öffentlichen Einrichtungen ausliegt. „Dieses Mal haben wir nur eine musikalische Veranstaltung”, erläutert der Vorsitzende des Kulturkreises Arnulf Gekeler beim Ortstermin in der Stadtteilbibliothek am Löwen-Markt, in der viele Veranstaltungen des Kulturkreisprogramms stattfinden. „Aber die ist hochkarätig.“ So haben „Tango Sí“ ihr Kommen für Donnerstag, 21. Januar, angesagt und präsentieren um 20 Uhr das Konzert „Piazzolla y más, Piazzolla und mehr“, im Salvator-Gemeindehaus in der Giebelstraße 15. Die Formation nimmt das Publikum auf eine musikalische Reise mit nach Argentinien, in die Arbeiterviertel von Buenos Aires mit ihren dunklen Kaschemmen, geplatzten Lebensträumen und dem charakteristischen Instrument, dem Bandonéon, das so unvergleichlich mit den Verlierern weint.

Zwei weitere Veranstaltungen sind inhaltlich hingegen fest im Ländle verwurzelt: Die Lesung der Reihe „Kultur um 5“ nimmt die Gäste mit in die Kinder- und Jugendjahre von Isolde Kurz (1853 - 1944) in Stuttgart, Oberesslingen und Tübingen. Ulrike Goetz liest am Montag, 15. Februar, um 17 Uhr in der Stadtteilbibliothek Weilimdorf aus der Autobiografie der Schriftstellerin, die darin auch recht humorvoll ihre recht untypische Familie beschreibt.

Gleicher Ort, andere Zeit, aber auch schwäbisch: In der Reihe „Matinee am Sonntag“ am 6. März präsentieren Achim Meyer und Peter Gorges um 11 Uhr ein zweisprachiges Musikkabarett, und zwar auf Schwäbisch und Deutsch, der Titel des Vormittags lautet passenderweise denn auch: „Hä – [`wi:bidde]?“

Ausfahrten führen nach Thüringen und nach Blaubeuren

Ein ganz anderes Thema schneidet Sprecher Rudolf Guckelsberger an: Er liest am Donnerstag, 31. März, um 20 Uhr in der Bücherei aus Dantes „Göttlicher Komödie – ein großartiger Reisebericht“ wie Guckelsberger sagt, auch wenn die Reise durch Hölle und Fegefeuer ins Paradies führt. Zwischen wunderbar und grausig mag auch das Thema „Kitsch! - eine Reise in die heile Welt“ pendeln: Kunsthistoriker Markus Golser spricht am Donnerstag, 14. April, um 20 Uhr wieder in der Bücherei über Gartenzwerge, Schneekugeln und Sakraldevotionalien – und was ihre Faszination kulturell und gesellschaftlich ausmacht.

Arnulf Gekeler zeigt sich sehr zufrieden mit der Entwicklung des Kulturkreises, berichtet auch von einem erfreulich großen Zuspruch für Verein und Veranstaltungen – ungewöhnlich in Zeiten, in denen die Vereine allgemein über Mitgliederschwund klagen. Er freut sich auch über eine neu belebte Tradition des Kulturkreises: Die jährliche Ausfahrt, die nun wieder regelmäßig stattfindet. 2016 führt sie vom 11. bis zum 17. September nach Thüringen. Unter anderem sind Besichtigungen in Erfurt, Weimar, Gotha, in Eisenach und auf der Wartburg, Gera und Jena vorgesehen, und Thüringen ist gewiss gerade auch im Zeichen der Luther-Dekade eine Reise wert. Zuvor aber gibt es am 30. April noch eine Tagesfahrt, die auf vielerlei Weise den Blick über den Tellerrand erhebt: Zunächst führt die Bustour nach Blaubeuren ins Urgeschichtliche Museum, danach wird das sehenswerte Bad Urach erkundet und schließlich kommt man den aktuellen Tendenzen der Papier- und Buchkunst im Schlössle in Oberlenningen auf die Spur.

Info: Anmeldungen und weitere Informationen zu beiden Ausfahrten unter Telefon 8875772. Das Programm gibt es auch im Netz unter www.kulturkreis-weilimdorf.de.