Leonhard Weber begrüßt die Mädchen und Buben bei der Einschulungsfeier der neuen Fünftklässler erstmals als Rektor der Gemeinschaftsschule. Foto: Martin Braun

Die einstige Realschule startet mit neuem Profil und drei fünften Klassen ins neue Schuljahr. Die 71 Fünftklässler können nun bis zum Abitur an ihrer Schule bleiben.

Weilimdorf - Am gestrigen Dienstag hat das Schuljahr für die neuen Fünftklässler an der Gemeinschaftsschule Weilimdorf begonnen. Der Tag stellt nicht nur für die Buben und Mädchen, sondern auch für die Schule an der Engelbergstraße eine Zäsur dar: Der Wandel von der einstigen Real- zur Gemeinschaftsschule ist vollzogen. „Nicht nur Ihre Kinder starten neu, sondern auch wir als Schule“, sagte der Rektor Leonhard Weber bei der Einschulungsfeier in seiner Ansprache. Er bat die Eltern darum, geduldig zu sein und bei Problemen auf ihn und seine Kollegen zuzukommen: „Wir müssen im Dialog bleiben.“

Schüler werden individuell gefördert

Gut zweieinhalb Jahre habe das Lehrerkollegium darauf hingearbeitet, damit die 71 Fünftklässler als Gemeinschaftsschüler eingeschult werden können, berichtet der Konrektor Claus Schneider: „Im Januar 2013 hatten wir die erste Gesamtlehrerkonferenz.“ Die Schule habe ohnehin geplant gehabt, auf Ganztagsbetrieb umzustellen. Als dann die verbindliche Grundschulempfehlung abgeschafft wurde, habe man angesichts einer recht heterogenen Schülerschaft dann beschlossen, aus der Real- eine Gemeinschaftsschule zu machen. „Wir haben überlegt, wie wir die Schüler individuell fördern und so einen Beitrag zu mehr Bildungsgerechtigkeit leisten können“, sagt Schneider.

Für die drei fünften Klassen beginnt der Unterricht künftig um 7.45 Uhr. Von Montag bis Donnerstag bleiben die Kinder immer bis 15.45 Uhr an der Schule, freitags ist schon um 13 Uhr Schluss. „Es ist uns gelungen, eine stimmige Rhythmisierung hinzubekommen“, sagt Schneider. So gebe es einen vernünftigen Wechsel zwischen theoretischem Unterricht, Bewegungs- und Ruhephasen an den Vor- und Nachmittagen. Hausaufgaben soll es keine mehr geben: „Alle Lernzeit wird an die Schule verlagert.“ Da die Raumkapazitäten an der Schule für den Ganztagsbetrieb nicht ausreichen, werden die Schüler zum Mittagessen von Mitarbeitern der Stuttgarter Jugendhausgesellschaft abgeholt. „Anschließend geht ein Teil der Schüler wieder zurück an die Schule, der andere Teil hat Programm bei uns im Kinder- und Jugendhaus Giebel“, erklärt Alex Hagel vom Jugendhaus-Team.

Die Kinder sollen nicht zur Schule gefahren werden

Die 71 neu eingeschulten Buben und Mädchen können an ihrer Schule künftig neben dem Haupt- und dem Realschulabschluss auch das Abitur machen. „Es heißt nicht Gesamt-, sondern Gemeinschaftsschule“, betonte der Rektor Leonhard Weber in seiner Rede. Es sei wichtig, dass die Gemeinschaft von Lehrern, Schülern und Eltern zusammenarbeite. „Jeder muss für sich lernen und alle miteinander“, sagte Weber. An der Schule werde auch Wert darauf gelegt, dass die Schüler zusammenhalten und vernünftig miteinander umgehen.

Eine Bitte zum vernünftigen Umgang richtete der Rektor auch an die Eltern: Hinsichtlich sogenannter Elterntaxis wies er darauf hin, dass es strikt verboten ist, den Schulhof zu befahren und appellierte an die Eltern, ihre Kinder nicht mit dem Auto zur Schule zu fahren. „Vertrauen Sie Ihren Kindern“, sagte er und bat darum, sie den Schulweg selbstständig gehen zu lassen.