Aufgrund der Holzvertäfelung konnten sich die Flammen schnell ausbreiten. Foto: Georg Linsenmann

Am Dienstag hat es in der Kita Ludwigshafener Straße in Stuttgart-Weilimdorf gebrannt. Dank einer aufmerksamen Passantin und der schnellen Feuerwehr war der Brand in kurzer Zeit gelöscht.

Weilimdorf - Wir haben Glück gehabt, großes Glück sogar“, sagt die Erzieherin, als sie in der Kita Ludwigshafener Straße den Weg zu jenem Raum zeigt, in dem am Dienstagabend ein Brand ausgebrochen war. „Das hätte viel schlimmer ausgehen können“, fügt sie hinzu. Eine Einschätzung, die sich schon mit einem ersten Blick in den großen Gemeinschaftsraum bestätigt, in dem die mehr als 100 Kita-Kinder normalerweise essen und der voll ist mit Mobiliar aus Holz: Rechter Hand, im Bereich einer Steckdose, hatte sich das Feuer auf einer Breite von etwa einem Meter bereits die holzvertäfelte Wand bis unter die Decke hochgefressen, wo es sich nach links und rechts ausbreitete. Die Hitze im Raum war da schon offensichtlich so groß, dass das Plastik-Gehäuse einer um die Ecke an der Wand hängenden Uhr zu schmelzen begonnen hatte.

Passantin hatte Rauchmeldersignale gehört

Auf etwa 20.45 Uhr sind die Zeiger hängen geblieben. Fast genau zu diesem Zeitpunkt hatte eine Passantin die Rauchmeldersignale gehört und dies über den Feuerwehrnotruf 112 gemeldet. Der Anruf ging bei der Integrierten Leitstelle in Bad Cannstatt ein, von wo direkt die Freiwillige Feuerwehr Weilimdorf alarmiert wurde. Nur viereinhalb Minuten später, um 20.58 Uhr, war die Wehr vor Ort, schlug auf der Südseite des im Erdgeschoss befindlichen Raumes ein Fenster ein „und leitete umgehend die Brandbekämpfung mit zwei Trupps unter Atemschutz und einem Löschrohr ein“, wie es im Einsatzbericht heißt. Dann folgt der Zusatz: „Bereits um 21:07 Uhr meldete der Einsatzleiter ‚Feuer aus’“. Dass die Weilimdorfer Wehr so schnell vor Ort war, hatte laut Kommandant Dietmar Weber einen speziellen Grund: „Wir waren gerade von einer Atemschutz-Ausbildung ins Feuerwehrhaus zurückgekommen und noch in voller Montur. So konnten wir ohne Verzug mit einem vollen Auto in Mannschaftsstärke ausrücken.“ Das sei natürlich „ein Glücksfall“ gewesen. Wobei Weber auch Lob für die Bürgerin hat, die „schnell und richtig reagiert hatte“. Es komme ja auch vor, „dass Leute das Piepsen nicht ernst nehmen“. Die Empfehlung Webers ist klar: „Lieber einmal zu viel die Feuerwehr alarmieren als einmal zu wenig!“

Feuerwehr war schnell zur Stelle

Vor Ort habe jede Minute gezählt: „Der Glanzruß an Decke und Wänden zeigt, dass das schon länger gekokelt hatte. Als wir eingetroffen sind, haben wir bereits offenes Feuer angetroffen“, sagt Weber, der einen „erfolgreichen Einsatz“ resümiert: „Wir sind eine hoch motivierte Truppe, und wir wollen den Schaden möglichst gering halten. Da zählt auch die Schnelligkeit. Das war ein sehr präziser, guter Einsatz.“

Über die Brandursache kann laut Thomas Zügel, dem Leiter des Liegenschaftsamtes, noch nichts gesagt werden: „Das ist die Aufgabe des Gutachters.“ Offensichtlich liege aber „keine Fremdeinwirkung“ vor. Auch Zügel räumt ein, „dass wir da noch einmal glimpflich davongekommen sind. Dank des schnellen Eingreifens der Feuerwehr“. Die habe auch noch das Löschwasser abgesaugt und das eingeschlagene Fenster mit einer Platte verbarrikadiert: „Hut ab, wie das gelaufen ist!“