Der Wagenburgtunnel ist dicht, von den Zwischendecke drohen sich Betonteile zu lösen. Foto: 7aktuell.de/Andreas Werner

Das Tiefbauamt der Stadt Stuttgart hat kurzfristig die kurze Verbindung in den Stuttgarter Osten dichtgemacht. Der Tunnel aus dem Baujahr 1958 hat Schäden.

Die öffentliche Infrastruktur der Landeshauptstadt kommt in die Jahre. Die Rosensteinbrücke in Bad Cannstatt kann nicht mehr mit dem täglichen Verkehr belastet werden, auf der B-27-Brücke über die Bahngleise vor dem Pragsattel gilt Tempo 30, und nun bröckelt auch der 1958 zwischen der City und dem Stuttgarter Osten in Betrieb genommene Wagenburgtunnel. Er ist bis auf Weiteres aus Sicherheitsgründen gesperrt.

Abluftkanal betroffen

Im Tunnel gibt es einen Zuluftkanal unter der Fahrbahn und Luftaustritte für die Frischluft rechts und links auf Fahrbahnniveau. Über einen Kanal unter der Decke werden mit Gebläsen die Abgase nach draußen befördert. Der horizontale Kanal hat Schlitze, um die Abluft einzuleiten, das Bauwerk geht dann in einer Biegung in einen vertikalen Kanal über. An dieser Stelle der Zwischendecke aus Stahlbeton sind in der Nacht zum Mittwoch bei einer Routineüberprüfung des Bauwerks Risse festgestellt worden. Die Techniker versuchten in der Nacht auf Freitag ab 20.30 Uhr eine Reparatur. Sie ist allerdings wegen des Ausmaß des Schadens nicht einfach möglich. Aus der Nachtsperrung des Wagenburgtunnels wurde daher eine Vollsperrung, deren Ende nicht absehbar ist.

Am Montag kommen die Gerüstbauer

„Risse am Abluftkanal gefährden die Standsicherheit des Portals – Betonteile können sich lösen und herabstürzen“, teilte die Stadt über ihren Pressedienst am Freitag mit. Mit dem Schaden befasste Mitarbeiter präzisierten gegenüber unserer Zeitung, dass die Standsicherheit des Innenstadt-Portals selbst nicht gefährdet sei, wohl aber die des direkt anschließenden Kanals.

Die schadhaften Teile sollen umgehend entfernt und ersetzt werden, dazu ist die Vollsperrung nötig. Die schadhafte Stelle liegt rund 20 Meter vom Westeingang des Tunnels entfernt. Am Montag soll ein Gerüst im Tunnel aufgestellt werden, sodass die schadhaften Betonteile weiter begutachtet und herausgebrochen werden können. Es geht offenbar nach bisherigem Stand um einige Meter der Zwischendecke. Die Lücke muss anschließend wieder verschlossen werden. Wie die Arbeiten genau ablaufen war am Freitag noch nicht geklärt, man suche auch mit Hilfe externer Partner nach einer Lösung, hieß es. Diese Arbeiten sind voraussichtlich nicht innerhalb weniger Tage zu erledigen, Autofahrer sollten sich daher auf eine länger währende Umleitung einstellen, von der auch die stark genutzte Buslinie 40 betroffen ist.