Eltern richten sich auf flächendeckende Schließungen von Stuttgarts Kindertagesstätten ein. Foto: AP

Erzieherinnen in Stuttgart kommende Woche im Ausstand – Klinikum will Versorgung sichern.

Stuttgart - In den kommunalen Einrichtungen Stuttgarts wird es in der nächsten Woche voraussichtlich Warnstreiks geben. Betroffen davon sind Kindertagesstätten, die Müllabfuhr, der Stadtbahnbetrieb und das Klinikum Stuttgart, wo insgesamt mehr als 10.000 Mitarbeiter nach dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst beschäftigt sind.

Anlass sind die Tarifgespräche, die diesen Donnerstag in Potsdam beginnen. Die Gewerkschaft Verdi fordert einen Sockelbetrag von 200 Euro sowie 6,5 Prozent Gehaltserhöhung für die Beschäftigten. Geplant sind drei Verhandlungstage im März. Verdi-Chef Frank Bsirske hat den kommunalen Arbeitgebern allerdings schon am Mittwoch mit Warnstreiks gedroht. „Wir sind bereit, in der Lage und willens, die Auseinandersetzung aufzunehmen, wenn sie uns aufgezwungen wird“, sagte er in Berlin.

Bürger nicht auf dem Müll sitzenlassen

In den Stuttgarter Kindertagesstätten richten sich die Eltern für den 7. März auf flächendeckende Schließungen ein. Beim Abfallwirtschaftsbetrieb (AWS) kündigt der Geschäftsführer Thomas Heß an, die Bürger nicht auf dem Müll sitzenzulassen. Im Falle eines Warnstreiktags werde man die Tonnen am Wochenende leeren oder Müllsäcke bei der nächsten Leerung kostenlos mitnehmen. Die Stuttgarter Straßenbahnen AG will erst dann Aktionspläne bekanntgeben, wenn die Gewerkschaft zum Streik aufgerufen habe. Dies könnte bereits an diesem Freitag der Fall sein – nach Ablauf der Friedenspflicht.

In den zum Klinikum Stuttgart gehörenden Krankenhäusern (Katharinenhospital, Olgahospital, Bürgerhospital,Krankenhaus Bad Cannstatt) sollen Notdienstvereinbarungen die Grundversorgung der Patienten sicherstellen. Bei längeren Streikphasen könne es jedoch notwendig werden, geplante Operationen abzusagen.