Im März 2016 ist der Vaihinger Jugendrat zu seiner konstituierenden Sitzung zusammengekommen. Foto: Alexandra Kratz

Der Jugendrat Vaihingen wünscht sich Verbesserungen bei der Buslinie 82 und plant unter anderem ein Jugendmusikfestival und eine Podiumsdiskussion.

Vaihingen - Seit März sind die 15 Vaihinger Jugendräteim Amt. Und seitdem haben sie sich schon einiges einfallen lassen. In der jüngsten Sitzung stellten einige Vertreter ihre Ideen im Bezirksbeirat vor. So beschäftigt sich eine Arbeitsgruppe mit dem Thema Mobilität. Dabei geht es vor allem um die Buslinie 82. Viele Schüler des Fanny-Leicht-Gymnasiums, des Hegel-Gymnasiums und der Pestalozzischule sind mit der Linie unterwegs. Doch die Abfahrts- beziehungsweise Ankunftszeiten an den jeweiligen Haltestellen passen nicht zu den Unterrichtszeiten. „Wir wünschen uns da Verbesserungen“, sagte Anna Teichmann im Bezirksbeirat. Sie ist die Sprecherin des Vaihinger Jugendrats.

Die Buslinie 82 ist freilich ein Dauerbrenner. Die Vaihinger Bezirksbeiräte forderten in der Vergangenheit immer wieder einen Zehn-Minuten-Takt in den Hauptverkehrszeiten. Derzeit fahren die Busse in der Regel nur alle 20 Minuten. Die Jugendräte könnten sich vorstellen, dass die Stuttgarter Straßenbahnen (SSB) morgens und mittags jeweils einen zusätzlichen Bus einsetzen oder die Fahrpläne besser auf die Unterrichtszeiten abgestimmt werden. Es gebe zwar einen zusätzlichen Bus am Morgen, der fahre aber nur bis zum Vaihinger Bahnhof, sagte Anna Teichmann in der Sitzung und ergänzte: „Vielleicht könnte wenigstens dieser Bus die ganze Runde fahren, sodass auch die Schüler des Hegel-Gymnasiums und der Pestalozzischule davon profitieren.“

Bezirksbeiräte loben das Engagement der Nachwuchspolitiker

Zudem plant der Jugendrat ein Jugendmusikfestival. Dafür haben sich die Nachwuchspolitiker schon einmal die Festwiese an der Krehlstraße für die Zeit vom 23. bis 25. Juni reservieren lassen. Derzeit sind die Jugendlichen auf der Suche nach möglichen Kooperationspartnern. Sie erhoffen sich Unterstützung von örtlichen Radiosendern wie dem SWR, Big FM oder Antenne 1. Darüber hinaus plant der Jugendrat eine Podiumsdiskussion im Jugendhaus. Dabei kann das Gremium auf einige Erfahrung zurückgreifen. Denn bei der Kommunalwahl im Frühjahr 2014 hatte der Jugendrat schon einmal zu einer solchen Debatte eingeladen. Damals ging es unter anderem um das Wahlrecht ab 16. Zu dieser Frage nahmen Mitglieder des Stuttgarter Gemeinderats Stellung.

Die Bezirksbeiräte lobten das Engagement der Nachwuchspolitiker. „Wir finden eure Arbeit super“, sagte Linus Fuchs (SPD). Er verwies auf den Antrag des Bezirksbeirats zur Buslinie 82 und fügte hinzu: „Ihr könnt euch sicher sein, dass ihr gehört werdet.“ Auch Eyüp Ölcer sprach den Jugendräten „Lob und Anerkennung“ aus. „Ich hoffe, ihr habt bei der Buslinie 82 Erfolg. Wir hatten bisher keinen“, sagte der Lokalpolitiker von den Freien Wählern. Ölcer wollte von den Jugendräten wissen, ob ihre Arbeit auch an den Schulen wertgeschätzt werde. Teichmann erwiderte, dass es da nur wenige Rückmeldungen gebe.

Ein gewählter Jugendrat und nicht nur eine Projektgruppe

Wolfgang Meinhardt betonte, dass Vaihingen derzeit einen sehr engagierten Jugendrat habe. „Ich bin mir sicher, dass wir gemeinsam noch viel auf die Beine stellen können“, sagte der Bezirksvorsteher, der neben dem Jugendhausleiter Klaus Hausch Ansprechpartner für die Nachwuchspolitiker ist.

Die Jugendräte werden von den Jugendlichen in ihrem Stadtbezirk auf zwei Jahre gewählt. Voraussetzung dafür ist, dass es genügend Kandidaten gibt. Wenn nicht, bilden die Bewerber eine Projektgruppe. Diesen Fall gab es sowohl in Vaihingen, als auch in Möhringen bereits. Aktuell haben jedoch beide Stadtbezirke einen gewählten Jugendrat.