Die Elektrotechnik ist wichtig für den Übungsbetrieb ebenso wie für Vorführungen und Veranstaltungen wie dem Floriansfest. Foto: Rebecca Stahlberg

Die Anlage im Feuerwehrgerätehaus in Stuttgart-Vaihingen ist veraltet. Aber wer zahlt die mehr als 6000 Euro teure Modernisierung?

Vaihingen - Vor 25 Jahren etwa wurden die Elektroinstallationen im Feuerwehrgerätehaus an der Bachstraße eingebaut. „Wir haben sie damals selbst finanziert“, sagt der Abteilungskommandant Roland Häberle. „Nun ist die Anlage in die Jahre gekommen und muss erneuert werden.“ Die Technik brauchen die Feuerwehrleute zum einen für den Übungs- und Trainingsbetrieb der aktiven Mitglieder und der Jugendfeuerwehr, zum anderen aber auch für Veranstaltungen und Vorführungen wie dem jährlich stattfindenden Floriansfest. Für die Kinderspielstraße oder den Kühlwagen für die Getränke, ist die Elektroanlage unerlässlich. „Wir müssen die Sicherheit gewährleisten können. Dafür brauchen wir dringend eine neue Technik“, sagt Roland Häberle.

Der Kommandant hat einen Antrag auf Zuwendung aus dem Budget des Vaihinger Bezirksbeirats gestellt. Angehängt ist ein Angebot eines ortsansässigen Elektrotechnikunternehmens über 6123,41 Euro für die Ertüchtigung der Elektroinstallationen und Nachrüstung von Fehlerstromschutzschaltern. Einen Anteil der Kosten könnten die Feuerwehrleute auch selbst zahlen. Und bei Malerarbeiten beispielsweise könnten die Mitglieder zum Pinsel greifen, heißt es von der freiwilligen Feuerwehr.

Wer muss die Kosten tragen?

In der Bezirksbeiratssitzung im Oktober sorgte der Antrag auf Förderung über 6123 Euro für Diskussionen. Es sei Aufgabe der Stadt, die Sicherheit bei der Feuerwehr zu gewährleisten, sagte Volker Schweizer (Grüne). In die gleiche Kerbe schlug auch Kristin Wedekind, ebenfalls Grüne: „Es handelt sich um ein öffentliches Gebäude. Es sollte zu erwarten sein, dass es den Sicherheitsstandards entspricht.“ Diese „dringend erforderlichen Investitionen“ habe die Stadt zu tragen, sagte Gerhard Wick (SÖS/Linke-plus). „Es ist ein Skandal, wenn die Mitglieder selbst dafür aufkommen müssen, um die Sicherheitsvorkehrungen einhalten zu können. Es ist Sache des Gemeinderats und der Verwaltung, das zu finanzieren.“

Michael Mehling (FDP) stimmte zu, dass es nicht Sache des Bezirksbeirats sei, die Kosten zu übernehmen. „Aber wie wirkt das jetzt auf die Feuerwehr, wenn wir den Antrag ablehnen? Welches Signal senden wir damit?“, fragte er. „Ich schlage vor, den Antrag auf Zuschuss abzulehnen und ihn direkt an den Gemeinderat weiterzuleiten“, sagte Klaus Spieske (Grüne). Sigrid Beckmann (SPD) regte an, der Feuerwehr wenigstens einen symbolischen Beitrag zu genehmigen, dem Vorschlag schloss sich aber keine Mehrheit an.

Bezirksvorsteher Kai Mungenast sicherte zu, den Förderantrag an das zuständige Fachamt weiterzuleiten mit der Bitte zu prüfen, ob Mittel für die Modernisierung bereitstehen. Den Bezirksbeiräten war es wichtig zu betonen, dass „die Ablehnung des Antrags keine Ablehnung für die Vaihinger Feuerwehrleute ist“, sagte Volker Schweizer. Die Absage und die Weitergabe an die Verwaltung wurde dann auch einstimmig angenommen.

Die Feuerwehr will einen erneuten Antrag stellen

Für die Vaihinger Feuerwehr ist die Ablehnung des Bezirksbeirats natürlich unglücklich, aber von Enttäuschung möchte Roland Häberle nicht sprechen. „Mal gewinnt man, mal verliert man“, sagt der Kommandant lapidar. „Wir haben es einfach versucht mit dem Antrag und es wäre natürlich schön gewesen, aber jetzt schauen wir weiter.“ Er hätte sich lediglich gewünscht, dass die Bezirksbeiräte nach der Ablehnung das Gespräch mit der Feuerwehr gesucht hätten.

Und: „Wir wären auch mit der Hälfte des Geldes zufrieden gewesen, den Rest hätten wir schon gestemmt bekommen“, sagt Häberle. Die Eigenmittel der Feuerwehr beliefen sich auf etwa 2000 Euro. Kommt die Stadtverwaltung nicht für die Kosten für die neue Sicherheitstechnik im Elektrobereich auf, will er im nächsten Jahr erneut einen Antrag auf Förderung aus dem Bezirksbudget stellen.