Die Bezirksbeiräte wollen, dass der Vaihinger Bahnhof schnellstmöglich zum Regionalbahnhalt ausgebaut wird. Foto: Lichtgut/Achim Zweygarth

Die Lokalpolitiker wollen wissen, wie weit die Planungen zum Ausbau des Bahnhofs in Stuttgart-Vaihingen fortgeschritten sind. Einer der Gründe für die Notwendigkeit des Regionalbahnhalts ist die steigende Zahl an Pendlern im Stadtbezirk.

Vaihingen - Eile tut Not, finden die Bezirksbeiräte in Stuttgart-Vaihingen. Die Fraktionen Bündnis 90/Die Grünen, CDU, FDP, Freie Wähler, SPD und SÖS/Linke-plus haben einen gemeinsamen Antrag aufgesetzt, in dem sie von der Stadtverwaltung und der Deutschen Bahn AG wissen wollen, wie es um den Regionalbahnhalt steht. „Wir erwarten baldmöglichst Auskunft, welchen Stand die Planungen der DB AG hinsichtlich der Ertüchtigung des Vaihinger Bahnhofs für den Halt von Regional- und gegebenenfalls Fernzügen erreicht haben“, schreiben die Antragsteller. Sie wollen zudem wissen, ob der Ausbau der beiden Unterführungen in die Planungen einbezogen ist, wie es der Bezirksbeirat bereits im Februar 2017 gefordert hatte.

Das Straßennetz ist bereits heute überlastet

Die Fraktionen fordern zudem Auskunft darüber, wie weit die Planungen fortgeschritten sind, um eine nordöstliche Anbindung der „Panoramastrecke“ an das Schienennetz auf Stuttgarter Gemarkung zu gewährleisten. Die Bezirksbeiräte wollen außerdem wissen, „welche Schritte bisher unternommen worden sind, um für den neuen Zughalt Fahrplanentwürfe zu entwickeln“ und „welche Maßnahmen die Stadt Stuttgart vorsieht, um das Bahnhofsumfeld in seinen Funktionen und in seiner Attraktivität zu verbessern, und wann diese realisiert werden“.

Als einen Grund, warum der Regionalbahnhalt so schnell wie möglich umgesetzt werden soll, nennen die Fraktionen die steigende Zahl an Berufspendlern, etwa durch die Ansiedlungen von Daimler und Allianz und die Aufsiedlung des Eiermann-Campus. „Die Aufnahmekapazitäten des Straßennetzes sind längst erschöpft, eine Stärkung des Öffentlichen Verkehrs ist seit Jahren eine dringliche Aufgabe der öffentlichen Hand“, heißt es in dem Antrag. Bereits heute sei der Bahnhof mit geschätzten 40 000 Menschen am Tag wichtiger Ziel- und Umsteigepunkt. Er verfüge aber nicht einmal über witterungsgeschützte Wartemöglichkeiten, kritisieren die Fraktionen.

Verbindung zwischen Bahnhof und Vaihinger Zentrum ist mangelhaft

Bereits vor mehr als fünf Jahren habe der Bezirksbeirat eine bessere Anbindung von Vaihingen an das Schienennetz gefordert. „Angeblich hat die DB AG im Herbst 2017 die Eröffnung des Planfeststellungsverfahrens beantragt. Über dessen Inhalt ist im betroffenen Stadtbezirk bisher nichts bekannt“, bemängeln die Antragsteller aus Vaihingen.

Als Eigentümerin der östlich an den Bahnhof angrenzenden Flächen, die eine wichtige Verbindung zum Synergiepark darstellen, sei die Stadt in der Pflicht, „für eine Entwicklung dieser Flächen in Bezug auf verkehrliche Belange zu sorgen“, schreiben die Fraktionen, etwa durch Fuß- und Radwege. Das gelte auch für die Verbindung von Synergiepark und Vaihinger Zentrum. Der interfraktionelle Antrag wurde in der Februarsitzung des Gremiums bei nur einer Gegenstimme mehrheitlich angenommen.