Radfahrer und Jogger werden in Stuttgart und der Region immer öfter Opfer von gefährlichen Stolperfallen. Foto: dpa

Der Anschlag auf einen 26-jährigen Radfahrer in Stuttgart-West ist kein Einzelfall. Immer öfter werden Radfahrer und Jogger Opfer von Stolperfallen. Betroffen sind vor allem Feld-, Wald- und Radwege.

Stuttgart - Der Fall des 26-jährigen Radfahrers, der im Stuttgarter Westen durch ein gespanntes Seil schwer verletzt wurde, sorgte für große Aufregung – ist in Stuttgart und der Region aber kein Einzelfall. Immer häufiger werden Radfahrer, aber auch Jogger, Opfer von Stolperfallen und heimtückischen Hindernissen.

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Besondere Vorsicht ist vor allem in der Dunkelheit und auf Feld-, Wald- und Radwegen geboten, denn die dünnen Draht- oder Nylonseile, die meist zwischen Bäumen oder Laternenmasten gespannt werden, sind mit bloßem Auge kaum zu erkennen. Das zeigen auch die Fälle aus den letzten Jahren:

So verletzte sich eine 57-jährige Radfahrerin in Salach (Kreis Göppingen) am 26. Juni, als sie über ein Seil stürzte, das über einen Radweg gespannt war.

Ein Unbekannter hat im Dezember 2015 im Waldstück „Bernloch“ in Bondorf (Kreis Böblingen) ein Seil über den Waldweg gespannt. Ein 50-jähriger Radfahrer erkannte das Seil in letzter Sekunde, bremste stark ab und stürzte. Dabei zog er sich leichte Verletzungen zu.

Großes Glück hatte auch ein 54-jähriger Radfahrer im September 2015. In Ehningen (Kreis Böblingen) erkannte er eine Schnur, die über einen Radweg neben der Kreisstraße 1077 gespannt war, gerade noch rechtzeitig.

Im Juni 2015 kam es zu einem größeren Vorfall in Stuttgart-Mitte, als Unbekannte im unteren Schlossgarten mehrere Kabelbinder auf einer Höhe von etwa 1,20 Meter zwischen zwei Laternenmasten gespannt haben. Die Polizei entdeckte das Hindernis rechtzeitig und beseitigte es.

Auch Jogger sind betroffen

Ein 45-jähriger Jogger stürzte im Juni 2014 in Dagersheim (Kreis Böblingen) auf die Straße, weil zwischen zwei Pollern ein kaum sichtbares Nylonseil gespannt war.

Über einen Feldweg im Scharnhauser Park (Kreis Esslingen) war im März 2014 ein dünner Metalldraht gespannt worden. Eine 32-jährige Joggerin, die mit Kinderwagen unterwegs war, sah rechtzeitig den auf einer Höhe von etwa 70 Zentimeter angebrachten Draht und entfernte ihn.