Falsche Geldscheine und noch nicht zurechtgeschnittene Ausdrucke wurden von der Polizei beschlagnahmt. Foto: Bayerisches Landeskriminalamt

Die Polizei hat sechs Tatverdächtigen festgenommen, die Falschgeld selbst hergestellt und verbreitet haben sollen.

Stuttgart - Die Polizei hat kürzlich sechs Männer ermittelt, die unter dem Verdacht stehen, Falschgeld selbst hergestellt und verbreitet zu haben. Das teilte das Landeskriminalamt Bayern am Montag in einer gemeinsamen Pressemitteilung mit dem Polizeipräsidium Stuttgart und der Polizeiinspektion Neu-Ulm mit.

Demnach soll ein 19-Jähriger versucht haben, in einem Stuttgarter Bekleidungsgeschäft mit einer falschen 50-Euro-Note einzukaufen. Die aufmerksame Kassiererin bemerkte dies aber und verständigte die Polizei. Der 19-Jährige hatte weitere falsche Geldscheine bei sich, auch bei seinen vier mutmaßlichen Komplizen fanden die Polizisten Falschgeld. Die Gruppe hielt sich zu diesem Zeitpunkt in einem Stuttgarter Hotel auf.

Da bei dem 19-Jährige auch eine Karte eines Hotels in Ulm gefunden wurde, durchsuchte die Polizei auch diese Hotel. Dort fanden sie 29 falsche 50-Euro-Scheine und rund 250 Gramm Marihuana.

Im Rahmen weiterer Ermittlungen stellte sich heraus, dass einzelne Personen aus der Gruppe bereits wenige Tage vorher in Ulm und auf dem Weg von Ulm nach Stuttgart mit Falschgeld bezahlt hatten. Die Staatsanwaltschaft Stuttgart beantragte deshalb Durchsuchungsbeschlüsse für mehrere Wohnungen weiterer Tatverdächtiger in Neu-Ulm.

Falschgeld und Rauschgift

Dabei konnten in einer Wohnung, die von einem 18-Jährigen, der schon im Stuttgarter Hotel dabei war, insgesamt drei Drucker, diverse Speichermedien und zahlreiche Papierabschnitte aus der Falschgeldproduktion sichergestellt werden. In einer weiteren Wohnung in Neu-Ulm, die ein 20-Jähriger bewohnte, fanden die Polizisten neben acht falschen 50-Euro-Noten auch Rauschgift.

Mehrere gefälschte 50-Euro-Geldscheine wurden in Neu-Ulm und in anderen bayerischen und baden-württembergischen Orten gefunden.

Rucksack mit Falschgeld treibt in Donau

Wenige Tage vor den Durchsuchungen fand ein 42-jähriger Mann, der mit einem Ruderboot auf der Donau bei Blaubeuren unterwegs war, einen Rucksack, der im Wasser trieb. In dem Rucksack befand sich eine größere Menge Falschgeld: insgesamt 18 Scheine und noch nicht zurechtgeschnittene Ausdrucke. Private Unterlagen aus dem Rucksack lieferten laut Polizei Hinweise, dass dieser Rucksack dem 18-Jährigen aus Neu-Ulm gehört.

Alle Tatverdächtigen wurden nach Beendigung der polizeilichen Maßnahmen beziehungsweise unter Auflagen wieder aus dem Gewahrsam entlassen. Die Ermittlungen dauern weiter an.