Die sogenannte Semistation lässt sich von einem Ort zum anderen transportieren und dort beliebig lang wie ein stationärer Blitzer betreiben. Foto: Jenoptik/Markus Köhler

Die Stadt Stuttgart hat einen neuen, halbstationären Blitzer ausprobiert. Das Ergebnis ist verblüffend, die Zukunft des Projekts aber offen. Das hat einen einfachen Grund.

Stuttgart - Die Stadt Stuttgart sucht bei der Raserbekämpfung nach neuen Wegen. Während das Land unlängst angekündigt hat, für die Überwachung der Autobahnen eine neue Art von Blitzer anschaffen zu wollen, hat man in Stuttgart ein Konkurrenzmodell bereits getestet. Die sogenannte Semistation lässt sich mit einem Anhänger an unterschiedliche Standorte transportieren. Dort bleibt sie wie ein stationärer Blitzer ohne Personal für einige Stunden oder Tage stehen. Das große Gerät verbindet damit die Vorteiler der stationären und mobilen Verkehrsüberwachung.

„Wir hatten das Modell der Firma Jenoptik im vergangenen Sommer nur zwei Tage lang im Einsatz, je 24 Stunden an zwei verschiedenen Strecken, wo sich Anwohner über zu schnelles Fahren beschwert hatten“, sagt Joachim Elser, der Leiter der städtischen Verkehrsüberwachung. Die stolze Bilanz: 1376 Verstöße und zwei Fahrverbote. „Die Zahl ist immens. Schlecht ist das System nicht“, urteilt Elser. Es eigne sich in Stuttgart vor allem für Steigungsstrecken. Es sei zudem in der Lage, über mehrere Spuren hinweg und in zwei Richtungen zu messen. An eine Anschaffung eines solchen Geräts ist vorläufig allerdings nicht gedacht – wie so oft aus Kostengründen. Die Verkehrsüberwachung würde bei einer geklärten Finanzierung jedoch sicher nicht darauf verzichten.