Wohn- und Spielgelegenheit alleine reichen oft nicht mehr, um Familien eine ausreichende Lebensqualität zu bieten. Foto: dpa

Eine hohe Fluktuation wurde im Stadtbezirk Süd ermittelt. Besonders Familien zieht es irgendwann wieder woanders hin. Liegt es am mangelnden Vereinsangebot?

Stuttgart - Urban zu leben liegt im Trend. Neben dem Stuttgarter Westen erfreut sich auch der Süden wegen seiner attraktiven Wohnlagen großer Beliebtheit. Die Folge: Das Mietniveau liegt zehn Prozent über dem Durchschnittswerts für die Landeshauptstadt. Erkenntnisse wie diese vermittelte der Leiter des Statistischen Amtes, Thomas Schwarz, am Dienstag im Bezirksbeirat Süd. Neben Zahlen zum Wohnungsangebot (der Anteil der Sozialwohnungen liegt bei 1,9 Prozent, der Leerstand bei 3,7 Prozent) und der demografischen Entwicklung stellte er auch die Ergebnisse einer Bürgerbefragung zur Lebensqualität in den sieben Stadtteilen vor.

Insgesamt ist die Stimmung positiv. Während die vorhandenen sozialen Treffpunkte, die ärztliche Versorgung und die Einkaufsmöglichkeiten als gut bewertet wurden, äußerten sich die Befragten allerdings kritisch über das unbefriedigende Vereinsangebot. Möglicherweise liegt hierin einer der Gründe, warum gerade Familien den Süden oft wieder verlassen. Die Fluktuation im Stadtbezirk ist beachtlich. „Alle fünf Jahre gibt es eine große Umwälzung“, so Schwarz. 2014 zogen mehr als 8000 Neubürger zu. Der Anteil der Einpersonenhaushalte liegt bei 60 Prozent. Bezirksvorsteher Raiko Grieb (SPD) bezeichnete die umfangreiche Erhebung des Amtes als „wertvolle Grundlage für die Arbeit des Bezirksbeirats“, aus der sich Handlungsfelder für die Zukunft ableiten ließen.