Klaus-Peter Murawski (links) und Martin Hechinger bei der Verleihung. Foto: Uli Regenscheit (z)

Martin Hechinger, der langjährige Vorsitzende des Bürgervereins Stuttgart-Stammheim, hat für sein großes ehrenamtliches Engagement die Staufermedaille verliehen bekommen.

Stuttgart-Stammheim - Der Anruf aus dem Staatsministerium kam überraschend. „Ich hätte keinen Gedanken daran verschwendet, ob ich einmal die Staufermedaille überreicht bekomme“, sagt Martin Hechinger. „Aber gefreut hat’s mich doch sehr, das ist eine Riesenauszeichnung!“ Mit der Familie und einer Schar alter Weggefährten reiste Hechinger am Freitag – standesgemäß per Stadtbahn – bis zum Bubenbad zur Verleihung der Staufermedaille in die Villa Reitzenstein. Dem Staatsminister Klaus-Peter Murawski, der die Ehrung vornahm und die Laudatio hielt, überreichte Hechinger vorab noch ein paar Schnappschüsse von früher, auf dem beide mit der ehemaligen Bezirksvorsteherin Tina Hülle zu sehen sind. Dann wurde es ernst: „Martin Hechinger hat anderen seine Zeit geschenkt, hat aufmerksam zugehört, hingeschaut, Probleme erkannt und allein oder auch gemeinsam mit anderen Lösungen gefunden“, sagte Staatsminister Klaus-Peter Murawski. „Er ist aktiv, engagiert und innovativ. An vielen Stellen ist er das so wertvolle Bindeglied.“

Hauptberuflich arbeitete Martin Hechinger bis zum Ruhestand als Werkstattleiter und Lehrbeauftragter an der Universität Stuttgart in der Fakultät Architektur, an der er mehr als 32 Jahre lang Studierende betreute. Zunächst engagierte er sich im Stadtbezirk Weilimdorf für den dortigen Montessori-Kindergarten, in Stammheim gründete er eine Elterninitiative für eine kindgerechte Schulerweiterung und wirkte aktiv beim Bau des Kinder- und Jugendhauses mit. Beim Bau und bei der Erweiterung des Evangelischen Gemeindehauses Arche war er an herausragender Stelle aktiv tätig. Von 1989 bis 1995 war er Vorsitzender des Fördervereins Kinder- und Jugendhaus Stammheim. Von 1995 bis heute war und ist er im Vorstand des Bürgervereins, davon von 1997 bis 2015 als dessen Vorsitzender.

Bürgerschaftliches Miteinander belebt

„Für den Stadtbezirk ist Martin Hechinger eine ausgesprochen große Bereicherung“, so Murawski. „Zahlreiche Veranstaltungen, zu deren Durchführung er beitrug, belebten das bürgerschaftliche Miteinander. Dank seines Einsatzes für den Bau der Stadtbahn U 15 nach Stammheim fährt diese nun bis zur Endhaltestelle Stammheim, hob Murawski hervor. Zum Erhalt des Bezirksrathauses und der Post in Stammheim habe Martin Hechinger ebenfalls mit großem Engagement beigetragen. Er war Mitinitiator bei der Sanierung der Schloss-Scheuer, führte ortsgeschichtliche Rundgänge gemeinsam mit dem Heimatverein durch und organisierte die Beschaffung verschiedener Hinweistafeln. „Von den von ihm mit organisierten Weihnachtsmärkten, Neujahrsempfängen, Bürgerbällen und Brunnenfesten gingen viele positive Impulse aus, die im gesellschaftlichen Leben des Stadtbezirks für Veränderungen sorgten“, so der Staatsminister.

„Seine Leidenschaft für den Stuttgarter Bezirk hält Martin Hechinger mit seiner Kamera fest“, betonte Klaus-Peter Murawski. Seit einigen Jahren veröffentliche er den Stammheimer Foto-Kalender, rege zu Fotowettbewerben an und trage mit zahlreichen Publikationen zum positiven Image des Stadtteils bei. Der Slogan „Stammheim in Stuttgart ganz oben“ stamme aus seiner Feder. Und was sagt Martin Hechinger: „Es beschämt mich ein bisschen, denn ich weiß, dass viele durch ihr Wohlwollen und ihre Unterstützung dazu beigetragen haben, sei es im Vorstand, in den Vereinen oder auch in der Verwaltung.“ Es bedürfe stets vieler Leute, dass etwas gelinge. „Alleine kann man nichts erreichen.“ So sehr er sich über die Staufermedaille auch freue, einen Schrein baue er ihr nicht. „Ich mache weiter, wie bisher.“