Daniel Vetterkind, Gründer von Panista, mit zwei der Backmischungen, die seine Firma anbietet Foto: Caroline Holowiecki

Menschen mit einer Lebensmittelunverträglichkeit haben es nicht leicht beim Einkaufen. Ein Start-up aus Stuttgart-Sillenbuch hat genau das zu seinem Konzept gemacht.

Sillenbuch - Die Symptome reichen von Bauchkrämpfen und Durchfall über Kopfschmerzen bis hin zu Erschöpfung. Zahlreiche Menschen haben eine Glutenintoleranz, reagieren also auf das Klebereiweiß, das in vielen Getreidesorten enthalten ist. Für Betroffene heißt das: Nudeln, etliche Fertigprodukte oder auch Bier sind tabu. Was viele besonders vermissen, sind Brot und Backwaren.

Die Sillenbucher Firma Panista möchte diese Lücke füllen. „Sowohl in meinem Bekanntenkreis als auch in dem meines Mitgründers sind viele Menschen mit einer Unverträglichkeit“, sagt Daniel Vetterkind, einer der beiden Chefs, die Alternativprodukte auf dem Markt seien allerdings oft nicht gut, hat er erfahren. Aus der Not hat der einstige Marketingmanager eine Tugend gemacht. Über Panista werden Backwaren vertrieben, „bei denen wir den Anspruch haben, dass sie schmecken wie frisch“, erklärt er. Der Firmensitz ist bei ihm daheim in Sillenbuch, produziert wird in Freiberg am Neckar (Kreis Ludwigsburg). In der dortigen Backstube werden die Lebensmittel hergestellt, eingeschweißt und verschickt. Dafür zuständig ist der zweite Firmenchef, der Ludwigsburger Bäckermeister Rudolf Pristl.

Hauptsächlich Reismehl wird verwendet

Vor-Ort-Abholungen sind wegen der Corona-Krise aktuell nicht möglich. Derweil wird an neuen Rezepturen getüftelt. Verwendet wird hauptsächlich Reismehl, aber auch Kartoffelstärke, Hanf oder so exotische Zutaten wie Teff, also äthiopisches Süßgras, kommen zum Einsatz. Von 40 bis 50 Produkten spricht Daniel Vetterkind, darunter allein zehn Brotsorten, etliche Backmischungen für daheim, aber auch Saisonales wie Osterhasen.

Panista ist ein junges Unternehmen. Gegründet wurde es 2017, ein Jahr später startete der Online-Shop. „Es wird sehr gut angenommen“, sagt Daniel Vetterkind, und die Corona-Krise beschert der kleinen Firma mit ihren neun Mitarbeitern aktuell eine rege Nachfrage. Der 38-jährige Sillenbucher spricht von doppelt bis dreifach so vielen Bestellungen, außerdem von etlichen Neuregistrierungen. „Wir haben Zulauf, definitiv.“