Am 12. September musste die Feuerwehr nach Alt-Sillenbuch düsen. Foto: Archiv Achim Zweygarth

Nach einem alarmierenden Vorfall in Stuttgart-Sillenbuch im September steht nun fest, wie es dazu kommen konnte. Die Ursache kommt angeblich sehr selten vor.

Sillenbuch - Nachdem es am 12. September an der Madenstraße in Sillenbuch zu einem Kabelbrand gekommen war, hatte die CDU-Fraktion im Bezirksbeirat mit einem Antrag um Aufklärung über den Vorfall gebeten. Laut dem CDU-Sprecher Philipp Kordowich hatten Anwohner den Brand glücklicherweise rechtzeitig bemerkt, „sodass ein größerer Schaden verhindert werden konnte“, sagt er. „Wegen des austretenden Kohlenmonoxids war die Situation laut Schilderung der Anwohner jedoch nicht ungefährlich und hätte – wäre der Brand nicht bemerkt worden – auch anders ausgehen können,“, so die CDU.

Die Stuttgart Netze äußert sich nun detailliert und lässt über den stellvertretenden Bezirksvorsteher Hans Peter Klein ausrichten: Am 12. September sei es um 2.30 Uhr an der Madenstraße zu einer Störung im Niederspannungsnetz gekommen. „Davon waren insgesamt zwölf Häuser in der Madenstraße betroffen.“ Laut Stuttgart Netze hatten Anwohner bei der Feuerwehr erhöhten Gasgeruch gemeldet. Wie sich vor Ort aber herausstellte, handelte es sich dabei um den Geruch eines angeschmorten Stromkabels. „Der Bereitschaftsdienst der Stuttgart Netze war umgehend vor Ort und versuchte, die betroffenen Häuser über Umschaltungen im Netz so schnell wie möglich wieder mit Elektrizität zu versorgen.“ Die sei jedoch nicht ohne eine Reparatur des betroffenen Kabels möglich gewesen. Aus diesem Grund sei noch in derselben Nacht ein Bautrupp angerückt, der das defekte Kabel reparierte. „Die Kanalsanierung in der Madenstraße steht in keinem Zusammenhang mit dem angeschmorten Kabel. Es handelt sich hierbei um einen Defekt, der zum Beispiel aufgrund des Alters und der Belastung des Kabels auftreten kann“, heißt es.

97 Prozent der Stromleitungen liegen unter der Erde

Stromstörungen wie jene in Sillenbuch, ließen sich „nie ganz ausschließen“. Sie seien in Stuttgart jedoch äußerst selten, teilt Stuttgart Netze mit. Im Durchschnitt falle der Strom pro Kunde und Jahr weniger als zehn Minuten aus. „Das liegt unter anderem daran, dass über 97 Prozent der knapp 5400 Kilometer Stromleitungen in der Stadt unterirdisch als Erdkabel verlegt sind. Dadurch sind die Leitungen zum Beispiel Witterungseinflüssen wie Blitzeinschlag oder umfallenden Bäume nicht ausgesetzt.

Die Stuttgart Netze investiert „regelmäßig und nachhaltig in die Erneuerung des Stromnetzes, um dieses fit für künftige Herausforderungen zu machen“, wird mitgeteilt. Neben Neubaumaßnahmen im jährlichen zweistelligen Millionenbereich gehört dazu auch die routinemäßige Überprüfung des Netzes, das in sogenannte Netzinseln aufgeteilt ist.