Auf den ersten Blick ist es nicht zu sehen, aber die Bausubstanz des Schwimmbads der Gustav-Werner-Schule ist marode und auch die Lüftung funktioniert nicht richtig. Foto: Marta Popowska

Dass die Schwimmhalle der Gustav-Werner-Schule in Stuttgart-Rot marode ist, ist seit langem klar. Nun wird geklärt, ob sie saniert werden soll oder ein Neubau die bessere Lösung wäre. Für die Schüler könnte das problematisch werden.

Rot - Seit langem ist klar: Die Schwimm- und Turnhalle der Gustav-Werner-Schule in Rot ist marode. Jahrelang wurde nur repariert, was unbedingt sein musste, um den Schwimmunterricht aufrechtzuerhalten. Nachdem sich jüngst zeigte, dass eine Grundsanierung nicht wie anfangs geschätzt drei Millionen Euro kosten wird, sondern wohl eher mehr als sieben Millionen Euro, wird von der Stadt untersucht, ob nicht ein Neubau die bessere Lösung ist. Als schwierig erweist sich die Frage nach einem Standort, denn ein Neubau an selber Stelle ist kompliziert.

Die Mängelliste der Schwimmhalle der Gustav-Werner-Schule ist lang: Die Bausubstanz ist marode, der Beton springt weg, es schimmelt und die Lüftungsanlage funktioniert nicht richtig, sodass die Scheiben bei kühleren Außentemperaturen beschlagen. „Es wurden immer nur die notwendigsten Arbeiten gemacht, sodass der Unterricht stattfinden kann“, erklärt Sabine Oehlschlägel. Laut der Schulleiterin wird das Schwimmbecken nicht nur von den Schülern der Gustav-Werner-Schule genutzt, sondern auch von der Haldenrain- und der Uhlandschule sowie vom Schulkindergarten für körperbehinderte Kinder Nord und einigen Vereinen.

Halle steht seit langem auf der Sanierungsliste

Auch bei der Stadt steht die Halle seit langem auf der Sanierungsliste. Bislang ging man von Sanierungskosten in einer Höhe von etwa drei Millionen Euro aus. „Nach einer detaillierten Untersuchung werden es aber schätzungsweise 7,5 Millionen Euro“, sagt Javier Bellviure vom Schulverwaltungsamt. Der Abteilungsleiter für Gebäudemanagement betont, dass man sich nun in einer Phase der Neuordnung befände. Denn würde eine neue Schwimm- und Turnhalle errichtet, lägen die Kosten mit achteinhalb bis neun Millionen Euro auch nicht eklatant höher als bei einer Sanierung. „Ein Neubau würde zudem alle Defizite ausräumen“, sagt er.

Im Stuttgarter Hochbauamt werden nun drei Optionen geprüft. Zum einen die Sanierung, zum anderen zwei Varianten eines Neubaus, der entweder an der selben Stelle oder an einem neuen Standort entstehen könnte – beides sei denkbar. Zwei wesentliche Punkte gilt es bei der Standortfrage jedoch zu bedenken. Während es für einen Neubau an anderer Stelle derzeit noch kein Grundstück gibt, könnten Arbeiten am aktuellen Standort den Schulbetrieb laut Javier Bellviure stark beeinflussen. Denn die Schwimm- und Turnhalle ist direkt mit dem Hauptgebäude der Schule verbunden.

Neubau an anderer Stelle als Option

Rektorin Sabine Oehlschlägel wäre über einen Neubau an einer neuen Stelle erfreut. Denn bei der Gustav-Werner-Schule handelt es sich um ein Sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum (SBBZ) mit Förderschwerpunkt geistige Entwicklung. „Unsere Schüler in Container auszulagern, wäre äußerst schwierig“, gibt sie zu bedenken.

Welche der Varianten sich am ehesten lohnt, soll nun eine Machbarkeitsstudie zeigen, deren Ergebnis voraussichtlich im Sommer zu erwarten ist. „Einen genauen Termin können wir derzeit noch nicht geben“, betont der zuständige Sachgebietsleiter im Hochbauamt, Oliver Tschamler.