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Nachbestellung bis Sommer möglich - Bahn soll zur Finanzierung höheren Kilometerpreis erhalten.

Stuttgart - In der Region Stuttgart sollen vom Jahr 2013 an 83 neue S-Bahn-Züge fahren. Sie lösen 86 alte ab. Ob die für 450 Millionen Euro von der DB Regio AG bestellten Züge für den künftigen Verkehr ausreichen, ist allerdings die Frage, denn der Verband Region Stuttgart (VRS), der den Verkehr bei der DB bestellt, will das Angebot ausweiten.

 

Der neue Verkehrsvertrag zwischen dem Verband und der DB Regio AG sichert dem Schienenkonzern den lukrativen Betrieb der S-Bahn von 2013 bis 2028. Damit ist die teilweise Erneuerung des Fahrzeugparks verbunden. 86 S-Bahnen der Baureihe 420 werden aussortiert und durch 83 neue der Baureihe 430 ersetzt. Die Firma Alstom baut sie zurzeit in Salzgitter zusammen.

Zusammen mit den 60 vor einigen Jahren beschafften klimatisierten Zügen der Baureihe 423 "reicht die neue Bestellung aus, um den bestehenden Verkehr zu bewältigen", heißt es bei der Bahn. Wer mehr wolle, könne aber noch Züge ordern - allerdings nur bis zum Sommer dieses Jahres, denn dann läuft die Option, die die DB Regio AG im Liefervertrag stehen hat, aus. Bis zu 83 430er könnten noch geordert werden. Eine spätere Bestellung würde den Preis treiben, der Hersteller müsste die Fertigungsanlagen dann neu aufbauen und wäre in einer komfortablen Verhandlungsposition.

Die CDU in der Regionalversammlung will daher rasch die Frage klären, welche zusätzlichen Angebote im S-Bahn-Netz gemacht werden sollen. Bereits im Sommer 2010 hatte die VRS-Verwaltung ein dickes Paket vorgelegt. Die Wirkung für die Fahrgäste und der zusätzliche Zuschussbedarf klaffen teils weit auseinander. Weitere Verlängerungen des 15-Minuten-Takts bis 19 oder 20 Uhr kosten bis zu 3,75 Millionen, ein Nachtverkehr eine Million Euro. Auch mehr Langzüge zur Auflösung des Sardinen-Effekts sind gewünscht. "Wir müssen sagen, welchen Verkehr wir wollen, die Bahn muss sagen, wie viele Züge sie braucht", appelliert CDU-Verkehrssprecher Rainer Ganske, die Bestellung nicht zu verschieben. "Wir klären die Zugzahl", sagt VRS-Sprecherin Dorothee Lang. Für die Millionen-Bestellung gebe es "unterschiedliche Finanzierungsmodelle". Dem Vernehmen nach soll die Bahn einen höheren Kilometerpreis erhalten.