Die Demonstranten sind durch die Stuttgarter Innenstadt gezogen. Foto: Andreas Rosar Fotoagentur-Stuttg

Eine Demo durch die Stuttgarter Innenstadt hat am Samstagmittag die Polizei beschäftigt. Am Abend hat sie eine Bilanz des Einsatzes vorgelegt.

Stuttgart - Die Stuttgarter Polizei ist am Samstag bei zwei Demonstrationen in der Stuttgarter Innenstadt im Einsatz gewesen. In der Lautenschlager Straße nahe des Hauptbahnhofs versammelten sich ab 13 Uhr links gerichtete Demonstranten, die unter dem Thema „Solidarität“ eine Kundgebung abhielten. Gegen 15 Uhr begannt die eigentliche Demonstration.

Bereits unmittelbar nach Beginn zündeten Personen innerhalb des Aufzuges mehrere Rauchtöpfe und bengalische Feuer. Die Stimmung sei gegenüber den Einsatzkräften aggressiv gewesen, heißt es im Polizeibericht. Ein Redner auf einem Lautsprecherwagen habe der Polizei Rassismus vorgeworfen und unterstellt, Polizeibeamte würden nur Menschen mit dunkler Hautfarbe kontrollieren.

Rauchtöpfe und bengalische Feuer entzündet

Die Demonstranten zogen über die Richard-von-Weizsäcker-Planie und die Konrad-Adenauer-Straße in das Gerichtsviertel. Auf dem Weg dorthin seien wieder mehrere Rauchtöpfe entzündet geworden. Vor einem Gerichtsgebäude in der Olgastraße fand eine Zwischenkundgebung statt. Auch hier wurden bengalische Feuer und Rauchtöpfe abgebrannt.

Gegen 16 Uhr setzte sich der Demonstrationszug erneut in Richtung Bohnenviertel, in Gang. Dabei warfen derzeit noch Unbekannte mehrere mit Farbe gefüllte Flaschen gegen ein Gerichtsgebäude an der Archivstraße. Am Wilhelmsplatz fand eine kurze, nicht angemeldete Zwischenkundgebung bis etwa 16.30 Uhr statt, ehe der Aufzug am Rotebühlplatz eintraf.

Durchsagen der Polizei zu Abständen nicht beachtet

Obwohl dort das Ende der Versammlung geplant war, entschieden sich die Teilnehmer in Absprache mit der Versammlungsbehörde bis zum Hauptbahnhof zu laufen. Die Versammlung wurde letztendlich gegen 17.15 Uhr in der Lautenschlager Straße von Seiten der Versammlungsleitung beendet. Zwar hätten die meisten Versammlungsteilnehmer eine Mund-Nasen-Bedeckung, so die Polizei, die Abstände seien jedoch teilweise unterschritten worden. Entsprechende Durchsagen der Polizei seien nicht beachtet worden.

Neben dieser Versammlung fand eine Kundgebung auf dem Schillerplatz, mit ähnlicher Thematik, sowie eine Kundgebung auf dem Marienplatz, anlässlich des kurdischen Neujahrsfestes, statt. Zu nennenswerten Vorkommnissen kam es dort nicht. Lediglich auf dem Marienplatz musste die Ordnungsbehörde nach der eigentlichen Versammlung, eine Ansammlung von teilweise tanzenden Personen untersagen.

Die Polizei ermittelt wegen Sachbeschädigung, Beleidigung sowie wegen verschiedener, versammlungsrechtlicher Verstöße. Zusätzlich musste ein Versammlungsteilnehmer aufgrund einer mutmaßlichen Alkoholisierung ausgenüchtert werden. Dabei gab er an, von einem Unbekannten innerhalb des Aufzuges geschlagen worden zu sein. Auch hier hat die Polizei die Ermittlungen aufgenommen.