Es ist unklar, wie lang in Plieningen noch öffentlich gebadet werden kann. Foto: Warth

Das Hallenbad in Stuttgart-Plieningen wird möglicheweise für den öffentlichen Badebetrieb geschlossen werden. Das wollen die örtlichen Bezirksbeiräte – auch die Birkacher – nicht hinnehmen. Und auch Bürger ergreifen gegen diese Pläne das Wort.

Birkach/Plieningen - Am Anfang der jüngsten Bezirksbeiratssitzung stand der Appell eines Plieninger Bürgers. Er spreche vor dem Gremium für seine Kinder und Enkel, sagte der Mann in den ersten fünf Minuten der Sitzung. Sie waren wie üblich für die Belange der Bürger vorgesehen. „Ich möchte, dass sie auch weiter im Plieninger Hallenbad schwimmen können, so wie ich es schon konnte“, sagte der Mann. Ihm war anzuhören, dass ihm das Plieninger Hallenbad ein persönliches Anliegen ist. Seine Worte waren wie bestellt für den weiteren Verlauf der Sitzung. Sowohl die Grünen als auch die Fraktion SÖS/Linke-plus hatten ähnlich lautende Anträge eingebracht, die sich gegen eine Schließung des Hallenbads für die Öffentlichkeit aussprechen.

Birkacher wollten auch abstimmen

Beide Fraktionen kamen im Lauf der Sitzung überein, einen gemeinsamen Antrag einzubringen. Auch bei den anderen Fraktionen fand ein Antrag für den öffentlichen Badebetrieb in Plieningen Anklang. Als die Plieninger Bezirksbeiräte sich an die Abstimmung machen wollten, meldeten sich Birkacher Kollegen zu Wort. Sie wünschten sich, ebenfalls ihr Votum abgeben zu können. Die Schließung des Bades im Wolfer sei auch eine Birkacher Angelegenheit, da Birkach über kein eigenes öffentliches Bad verfüge, lautete ihre Argumentation. Die Fraktionen aus beiden Bezirken setzten sich sodann dafür ein, dass die Verwaltung lieber Strategien entwickeln sollte, wie der Badebetrieb im Plieninger Hallenbad attraktiver gestaltet werden könnte, statt dessen Schließung anzuordnen.

SÖS/Linke-plus konnte sich bei der Formulierung des Antrags nicht durchsetzen, eine Kritik auch an der Schließung anderer Hallenbäder in Stuttgart für die Öffentlichkeit in den Antrag mit einzufügen. „Das ist bei den Überschüssen der Stadt nicht nachvollziehbar“, meinte Gerhard Hütter (SÖS/Linke-plus). Die anderen Fraktionen beharrten darauf, dass das Gremium sich nur mit Plieninger und Birkacher Belangen befassen sollte.