Das Ticket fürs Parken soll teurer werden. Eine Mehrheit der Stadträte im Stuttgarter Rathaus befürwortet eine deutliche Gebührenerhöhung. Formal beschlossen ist es noch nicht. Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Von November an müssen Autofahrer in Stuttgart fürs Parken voraussichtlich deutlich tiefer ins Portemonnaie greifen. Eine Mehrheit im Gemeinderat plant einen entsprechenden Beschluss.

Stuttgart - Das Parken in Stuttgart wird mit größter Wahrscheinlichkeit bald teurer – und zwar bei den verschiedenen Tarifen um 14 bis 20 Prozent. Der Ausschuss für Umwelt und Technik hat am Dienstagvormittag zwar keinen Beschluss gefasst, sondern diesen Schritt dem Gemeinderat am Donnerstag überlassen; neben den Grünen und SÖS/Linke-plus hat aber auch die SPD die Zustimmung zur Verwaltungsvorlage angekündigt. Sollten in der Vollversammlung alle Fraktionen vollständig sein, würde es auf eine öko-soziale Mehrheit mit 31 Stimmen plus der Stimme von OB Fritz Kuhn (Grüne) hinauslaufen. Die Gegner können maximal auf 28 Stimmen kommen. Ralph Schertlen (Stadtisten) enthält sich.

Befürworter erhoffen sich eine Lenkungswirkung

Die CDU hat schwere Bedenken gegen diese kräftige Tarifanpassung. Eine moderate Erhöhung hätte sie im Kontext der üblichen Preissteigerungen und der Luftreinhaltung mitgemacht. Freie Wähler, FDP und AfD sind auch gegen die Vorlage. Die Mehrheit will diese Preise aber wegen der „Lenkungswirkung“ für den Verkehr und hält sie für angemessen.

Der Plan: An Parkscheinautomaten sollen von November an für zehn Minuten Parken zehn Cent mehr verlangt werden, für die Stunde 50 Cent mehr. In Gebieten mit Parkraummanagement wird man pro zehn Cent künftig nur noch 6,5 statt acht Minuten parken können. Außerdem will die Stadt von Januar an in den städtischen Parkgaragen im Schwabenzentrum und im Treffpunkt Rotebühlplatz sowie auf dem Parkplatz Österreichischer Platz die erste Stunde Parken von 2,50 auf 2,90 Euro verteuern, für bis zu drei Stunden künftig 8,70 statt 7,90 Euro verlangen. Vollelektrische Autos sowie Plug-in-Hybridwagen und Brennstoffzellenfahrzeuge sollen bis Ende 2022 gratis geparkt werden dürfen.