Am Killesberg sind Parkplätze während des Tennisturniers rar – auch weil inzwischen manch Parkhaus, wie hier an der Roten Wand, nicht mehr zur Verfügung steht. Foto: Archiv Zweygarth

Während des Mercedes-Cups sind Parkplätze rund um das Turniergelände in Stuttgart-Nord ein rares Gut. Der Leiter der Ortspolizeibehörde hat dem Bezirksbeirat nun einen Entwurf des Parkplatzkonzepts für das Tennisturnier am Weissenhof vorgestellt.

S-Nord - In der jüngsten Sitzung des Bezirksbeirats Nord hat Stefan Praegert vom Amt für öffentliche Ordnung den Entwurf des Parkplatzkonzepts für den Mercedes-Cup vorgestellt. Das endgültige Konzept liege noch nicht vor, sagte der Leiter der Ortspolizeibehörde. Der Veranstalter des Tennisturniers auf der Anlage des Tennisclubs Weissenhof, die Emotion Sports GmbH, sei derzeit noch in Abstimmungsgesprächen mit verschiedenen Seiten. Die Verkehrssituation rund ums Turniergelände sei ein Teil des Sicherheitskonzepts, das der Veranstalter liefern müsse.

Zum diesjährigen Turnier würden mehr Besucher erwartet als in den vergangenen Jahren, sagte Praegert. „Maximal 6500 Zuschauer können zeitgleich auf der Anlage sein.“ Hinzu komme, dass in der näheren Umgebung des Turniergeländes an der Parlerstraße weniger Parkplätze zur Verfügung stünden als in den Vorjahren. Um dies auszugleichen, sollen das Parkleitsystem verbessert und die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln erleichtert werden. So versuche der Veranstalter in Abstimmung mit der Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) eine höhere Taktung der Stadtbahn von und zur Haltestelle Killesberg zu ermöglichen. Darüber hinaus würden die Zuschauer auch angeschrieben und auf den öffentlichen Nahverkehr hingewiesen.

„Mehr Parkplätze kriegen wir nicht gezaubert“, sagte Praegert. Deshalb sollen Stellplätze in Parkhäusern angemietet und ein Shuttle-Service zum Turniergelände eingerichtet werden. Noch seien die Verträge mit den Parkhausbetreibern nicht unterzeichnet, aber angedacht seien die Tiefgaragen der Killesberghöhe und der Kunstakademie, das Parkhaus des Milaneo sowie am Wochenende das der Mercedes-Benz-Bank und eines auf dem Universitäts-Campus in Vaihingen. „Wir werden auch nicht umhin kommen, Wohngebietssperren auszusprechen, die von einem Sicherheitsdienst im Auftrag des Veranstalters überwacht werden“, sagte Praegert. Im Bedarfsfalle werde die Polizei hinzugezogen, um die Einhaltung der Einfahrtssperren in die unmittelbar an die Tennisanlage angrenzenden Wohngebiete durchzusetzen. In der Parlerstraße selbst soll es umfangreiche Halteverbote geben, um Rettungswege frei zu halten. „Als letzten Schritt können im Feuerbacher Weg die halbseitigen Schranken geschlossen werden“, erklärte der Leiter der Ortspolizeibehörde.

Bezirksbeiräte würden die Maßnahmen gern noch ausweiten

„Wir vernehmen mit großer Freude, dass eine höhere Frequenz der SSB angedacht ist“, sagte die Bezirksvorsteherin Sabine Mezger. Und auch vom verbesserten Parkleitsystem würde sie gerne nicht nur während der Turnierwoche profitieren: „Das wäre eine Errungenschaft, die man stehen lassen könnte“, sagte die Bezirksvorsteherin angesichts der Parksituation rund um den Höhenpark an schönen Sommertagen. Auch die Bezirksbeiräte zeigten sich grundsätzlich erfreut über die Bemühungen des Turnierveranstalters, allerdings würden sie die angedachten Maßnahmen gerne noch ausweiten. Timo Haug (CDU) etwa meinte, dass auch die Wohngebiete in Richtung Pragsattel besser geschützt werden müssten, Axel Alt (SPD) plädierte dafür, auch die Straße am Weißenhof sowie den Eckartshaldenweg und die Friedrich-Ebert-Straße bis zur Heilbronner Straße zu sperren. Stefan Praegert entgegnete, dass es nichts bringe, in einem solch großen Radius Wohngebietssperren einzurichten: „Wir müssen das auch kontrollieren können.“ Und dafür gebe es nicht genug Personal.

Hinsichtlich der angedachten Parkhäuser gab Timo Haug zu bedenken, dass es rund ums Milaneo ohnehin schon Probleme mit dem Parksuchverkehrgebe. Anstatt den Parkdruck dort während des Turniers weiter zu erhöhen, sollten lieber andere Alternativen wie etwa der Cannstatter Wasen in Betracht gezogen werden. Bertram Wohlfahrt (Bündnis 90/Die Grünen) wunderte sich ob der Anbindung dieses Parkhauses: „Ich kann nicht nachvollziehen, dass man vom Milaneo einen Shuttle-Service braucht, wo die Stadtbahnhaltestelle vor der Tür liegt.“ Das Problem sei, dass das Tennispublikum nicht so gern mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreise, sagte Praegert. Den Shuttle-Service selbst, erklärte er auf Nachfrage des SÖS-Linke-Plus-Bezirksbeirats Jürgen Klaffke, führe der Hauptsponsor mit Bussen durch.