Sturmtief „Burglind" hat auch in der City Spuren hinterlassen. Foto: Hans Jörg Wangner

Wegen der Gefahr durch herabfallende Gegenstände ist die Stuttgarter Haltestelle Rathaus schwerer zu erreichen. Ein Gutachten soll Klarheit über die Dauer der Sperrung schaffen.

S-Mitte - Sturmtief „Burglind“ hat eine Schneise der Verwüstung durch Süddeutschland gezogen. Auch Stuttgart blieb davon nicht verschont. 70 Mal musste die Feuerwehr am 3. Januar ausrücken, die Spuren, die das Unwetter hinterlassen hatte, sind bis heute auch in der Innenstadt spürbar: So ist der Zugang zur Haltestelle Rathaus bei der Eberhardstraße teilweise gesperrt – wegen der Gefahr durch „herabfallende Gegenstände“, wie Schilder vor Ort warnen, können die Rolltreppen derzeit nicht genutzt werden.

Grund dafür ist, dass die Fassade des Gebäudes Eberhardstraße 1-5 so stark beschädigt wurde, dass Teile der davon abgefallen sind. Die Allianz Real Estate, die Immobilientochter des Versicherungskonzerns und Eigentümerin des Hauses, habe umgehend reagiert. „Als uns die Schäden bekannt wurden, haben wir den Bereich sofort abgesperrt“, sagt Roland Deger, ein Sprecher des Unternehmens.

Bis wann der Zugang gesperrt ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch unklar. An diesem Mittwoch soll ein Gutachter Klarheit schaffen. „Dann können wir mehr darüber sagen, wie lange mit der Beeinträchtigung gerechnet werden muss“, so der Unternehmenssprecher weiter.

Ein Gerüst soll die Stelle sichern

Dass solange noch jemand durch die bröckelnde Fassade verletzt wird oder es zu anderen unvorhergesehenen Vorfällen kommen könnte, gilt bei der Verwaltung als denkbar unwahrscheinlich. „Zur Kontrolle und Sicherung wird an dieser Stelle ein Gerüst aufgebaut“, sagt Ann-Katrin Gehrung, eine Sprecherin der Stadt Stuttgart. Die Verwaltung gehe davon aus, dass die Sperrung, die seit dem 5. Januar eingerichtet ist, voraussichtlich bis Ende dieser Woche bestehen bleiben wird.

Ansonsten ist zumindest die City wohl recht glimpflich in der Sturmnacht davongekommen. Etwas außerhalb sah das schon deutlich anders aus: So mussten die Karl-Kloß-Straße und die Neue Weinsteige kurzzeitig gesperrt werden, um dort umgestürzte Bäume wegzuräumen. In Stuttgart Wangen beschädigten umherfliegende Dachteile eine Stadtbahnoberleitung, wobei der Schaden auf mehrere Zehntausend Euro beziffert wurde.

Jenseits von Stuttgart fielen die Schäden aber weit verheerender aus. Bis heute sind die Bahnstrecken zwischen Freudenstadt und Eutingen im Gäu oder Titisee-Seeburg und Neustadt-Löffingen gesperrt – auf unbestimmte Zeit.