Magnolien bleiben recht klein und sind als Stadtbäume gut geeignet. Foto: Lg/A. Zweygarth

Wenig Platz und Wasser, Hitze, die von Gebäuden abstrahlt: Bäume im Straßenraum müssen mit vielen, teils widrigen Begebenheiten zurechtkommen. Welche Bäume sind am besten für die Pflanzung an Straßen geeignet?

Möhringen - Die Straße ist ein konfliktbehaftetes Feld: Bäume können zur Verschönerung beitragen, sie müssen aber mit bestimmten Begebenheiten zurechtkommen. „Die Bäume müssen verschiedene Kriterien erfüllen und viel Stress aushalten“, sagt Volker Schirner, der Leiter des städtischen Garten-, Friedhofs- und Forstamts (GFF). Wenig Platz für die Wurzeln, wenig Wasser, die Hitze, die von Gebäuden abstrahlt, und das Salz, das im Winter auf die Straßen gestreut wird, sind nur einige Beispiele.

„Die Gartenämter testen, welche Baumarten diese Bedingungen am besten vertragen“, so Schirner. Im Straßenraum sei es zudem wichtig, die Bäume regelmäßig zurückzuschneiden, damit ihre Äste keine Passanten und Fahrzeuge behindern. Unterschieden werde zwischen klein-, mittel- und großkronigen Bäumen, die je nach Standort zum Einsatz kommen. „Bäume, die nicht allzu groß werden und damit für die Bepflanzung an der Straße gut geeignet sind, sind etwa schmale Ahornarten, Hainbuchen, die Mehlbeere, Magnolien, oder der Judasbaum“, sagt der Amtsleiter. Auch Zierkirschen oder Zieräpfel kämen mancherorts in Frage.

Neue Bäume für die nördliche Filderbahnstraße

Bevor ein Baum gepflanzt werde, unterziehe die Stadt den Standort einer genauen Betrachtung und nehme auch die übrige Vegetation in den Blick, um die am besten passende Baumart zu finden. Das steht in den nächsten Monaten auch an der nördlichen Filderbahnstraße an, im Bereich zwischen dem Möhringer Bahnhof und der Vaihinger Straße. Im Zuge der Umgestaltung sollen dort mehrere Bäume gepflanzt werden. „Wir haben uns noch nicht für eine Baumart entschieden“, sagt Schirner.

Auch wenn sie bei der Pflanzung klein sind, Bäume wachsen nunmal. Das kann mitunter zum Problem werden. „Nehmen wir zum Beispiel die Platane. Nach 30, 40 Jahren werden die richtig groß“, sagt Schirner. Dennoch: die Entnahme eines Baumes wird genau geprüft. „Wir fällen Bäume nur dann, wenn unsere Gutachten ergeben, dass sie nicht mehr verkehrssicher sind.“ Einmal im Jahr beziehungsweise alle anderthalb Jahre wird jeder Stadtbaum überprüft. „So kontrollieren wir die Bäume in belaubtem und unbelaubtem Zustand“, sagt Schirner. Dieser Zyklus sei sehr streng, die Gutachter speziell ausgebildet. Die Bilanz, heißt es vom Gartenamt, sei gut.

Nicht jeder Sturz lässt sich vorhersehen

Dennoch: Vorfälle wie an der Filderbahnstraße/Hechinger Straße, wo in diesem Jahr zwei Bäume bei Stürmen umgestürzt sind, ließen sich nicht gänzlich vermeiden. Gerade die Robinie, die in diesem Bereich gepflanzt wurde, wirke oftmals komplett vital, und könne dann doch recht schnell krankheits- und witterungsanfällig sein und umstürzen. „Es ist nicht immer alles vorhersehbar“, sagt Schirner. Aufgrund der diesjährigen Ereignisse werde man in Möhringen aber einen Gutachter beauftragen, der sich die Bäume noch einmal genau anschaut. „Wir haben unsere Kontrollen noch nicht abgeschlossen“, so der Amtsleiter.