Mit Schere, Kleber und Papier gestalteten Kinder beim Workshop Karten. Foto: Eileen Breuer

Wer keine Lust darauf hat, eine digitale Nachricht zu verschicken, kann Karten einfach selbst basteln. Wie das geht? Ganz einfach!

Stuttgart-Möhringen - Auf dem Tisch in der Stadtteilbibliothek liegt Bastelmaterial bereit: Kleber, Schere, Bleistifte, bunte Filzmaler und einen Cutter. Diese Utensilien braucht man, um eine sogenannte Pop-Up-Karte zu basteln. Wie das funktioniert, erklärte Miriam Häfele am vergangenen Samstag den teilnehmenden Kindern. „Von außen sieht die Karte ganz normal aus“, sagte sie. „Aber wenn man sie aufklappt, kommt eine Form zum Vorschein.“

Häfele war Bibliothekarin und hat sich entschieden, nun eine andere Richtung einzuschlagen. Sie studiert Kommunikationsdesign. Ihre beiden Leidenschaften kann sie beim Workshop in der Stadtteilbibliothek verbinden. Auf die Idee, mit Kindern Karten zu basteln, kam sie, weil sie selbst gerne Karten illustriert. „Bei Pop-Up-Karten kann man Schrift mit dem Basteln verbinden. Und es ist eine Überraschung für den Empfänger, wenn er die Karte öffnet“, sagte Häfele.

Karoline malt einen Hasen

Dieser Meinung ist auch die Teilnehmerin Karoline. Sie will sofort loslegen: „Am liebsten will ich eine mit einem Hasen machen.“ Karoline greift zur Schere, weil ihr Basteln Spaß macht: „Man kann die Karte an andere verschicken, die sich darüber freuen.“

Um eine Pop-up-Karte zu basteln, nimmt Miriam Häfele zuerst ein weißes Papier in DIN-A4-Format. Sie faltet es und fährt dann mit dem Fingernagel über die Kante. Anschließend reißt sie es entlang der Kante in zwei Hälften. Mit einer Hälfte arbeitet sie weiter und faltet sie erneut. Anschließend greift Häfele zum Bleistift. Da das Motiv in der Karte am Ende symmetrisch ist, muss man nur eine Hälfte des Motivs an die Kante zeichnen. Wichtig ist, dass das Motiv einen senkrechten Strich enthält.

Karoline malt einen Hasen. Sie schneidet ihn aus. Nur an dem senkrechten Schnitt darf die Schere nicht entlang fahren, sodass das Motiv immer noch mit der Karte verbunden ist. Die Seite mit den Bleistiftzeichnungen ist die Rückseite der Karte. Nun fährt man mit dem Klebestift über die Rückseite und lässt das Motiv dabei aus. Im letzten Schritt ist ein zugeschnittenes, buntes Papier nötig. Karoline wählt ein himmelblaues. Auf dieses klebt sie ihren Hasen, nachdem sie ihn angemalt hat. Er hat gelbe Ohren, schwarze Knopfaugen, und um ihn herum malt Karoline rosa Herzchen.

Mit der Zeit kommen auch mehr Teilnehmer

„Wenn man so eine Karte verschickt, sieht man, dass jemand sich Mühe gegeben und Zeit genommen hat. In den Laden gehen und eine Karte kaufen, geht schnell“, sagt Miriam Häfele. Karoline fällt ihr ins Wort: „Und es kommt von Herzen!“ Sie möchte die Karte an ihre Freundin schicken.

Insgesamt basteln an diesem Samstag nur drei Teilnehmer mit. Häfele erklärt das damit, dass die Workshop-Reihe gerade begonnen habe. Sie plant nun mehrere Kurse, in denen sie ihr Wissen an Kinder vermittelt. Und mit der Zeit kämen dann auch mehr Teilnehmer, da ist sie sich sicher.