Der Feldweg parallel zur Vaihinger Straße ist für Autos nicht freigegeben. Was aussieht wie ein Parkstreifen, ist tatsächlich der Fahrradweg. Foto: Rebecca Stahlberg

Parallel zur Vaihinger Straße parken immer wieder Autos auf dem Feldweg, weil es im angrenzenden Wohngebiet Seepark nicht genügend Stellplätze gibt. Das soll sich aber demnächst ändern.

Möhringen - Gibt es nicht genügend Parkplätze, suchen sich die Autofahrer welche. In der Nähe des Wohngebiets Seepark ist das ein großes Problem. Die Fahrer weichen auf den Feldweg aus, der parallel zur Vaihinger Straße in Richtung Vaihingen führt. „Dort ist teilweise der ganze Weg zugeparkt“, ärgert sich Axel Brodbeck, der landwirtschaftliche Obmann von Möhringen. Der Radweg sei mit einer gepflasterten Linie abgegrenzt; dies nähmen viele Leute dann offenbar als Parkstreifen wahr, so Brodbeck. Tatsächlich handelt es sich aber um einen kombinierten Rad- und Fußweg, der für den landwirtschaftlichen Verkehr freigegeben ist – welcher dann Schwierigkeiten hat, durchzukommen.

„Im Frühjahr, Sommer und Herbst ist es ein großes Ärgernis“, sagt Brodbeck. Hinzu komme, dass sich mancher Autofahrer nicht traue, rückwärts wieder herauszufahren, sagt Brodbeck. „Die drehen dann um und richten auf den Äckern auch noch Flurschaden an.“ Ebenso ärgerten ihn Lieferdienste, die den Feldweg nach Norden bis hinten durchfahren und ihre Transporter dort abstellten. „Ich hab’ doch nur ganz kurz gehalten, zählt nicht als Entschuldigung finde ich.“

In diesem Jahr bereits 232 Verwarngelder ausgestellt

Wenn man Falschparker anspreche, stoße man auf Unverständnis, so der landwirtschaftliche Obmann. „Wo soll ich denn sonst parken, heißt es dann bloß.“ Enttäuscht sei er vom Ordnungsamt, von dem er sich eine verstärkte Überwachung erhoffe. „Wenn es öfter verstärkte Aktionen gibt, wird Druck aufgebaut und es spricht sich herum, dass das Risiko zu groß ist, dort zu parken“, sagt Brodbeck.

„Die Örtlichkeit ist uns bekannt“, sagt Thomas Grab, der Sachgebietsleiter Verkehrsüberwachung beim Amt für öffentliche Ordnung. „Parken ist dort nicht toleriert“, erklärt er. „Der Geh- und Radweg ist stark frequentiert, er ist die Verbindungsstrecke zwischen den beiden Stadtbezirken“, sagt Grab. Wenn die Fahrzeuge den kompletten Weg entlang parkten, viele Radfahrer unterwegs seien und dann auch noch ein Traktor komme, gebe es massive Behinderungen. Man steuere den Bereich im Rahmen der Verkehrsüberwachung daher regelmäßig an. „Im diesem Jahr haben wir bereits 232 Verwarngelder ausgestellt“, berichtet er. Diese kosten zwischen 20 und 30 Euro. Bei einer eindeutigen Behinderung wird der höhere Betrag fällig – was dort vor Ort der Fall ist.

„Bei unserer Überwachung haben wir festgestellt, dass weniger tagsüber dort widerrechtlich geparkt wird, sondern viel mehr in den Abendstunden“, sagt Grab. Seine Vermutung sei daher, dass es sich hauptsächlich um Bewohner des Wohngebiets Seepark handele. „Die stellen dann ihr Zweit- oder Drittfahrzeug dort ab“, sagt Grab. Oder es seien Besucher der Anwohner dort. Die Parkmöglichkeiten im Wohngebiet Seepark seien beschränkt, daher sei dies keine Überraschung.

Von Februar an soll es weitere 50 Stellplätze geben

Dieser Umstand soll sich aber künftig verbessern. Grundsätzliche stehe jedem Mieter der Wohnanlage im Seepark ein reservierter Stellplatz in der privaten Tiefgarage zur Verfügung, erläutert Katrin Lebherz, Pressesprecherin der Gesellschaft für Wohn- und Gewerbebau (GWG). Im Bereich der fünf Wohnstraßen innerhalb der Wohnanlage gebe es zudem einige öffentliche Stellplätze. „Im Februar werden alle Wohnstraßen öffentlich gewidmet. Diese sind aktuell aber noch nicht zur Nutzung freigegeben, da noch Straßenbeschilderungen sowie Abstimmungen mit den zuständigen Behörden ausstehen“, sagt sie. Damit stünden im öffentlichen Bereich später etwa 50 Besucher-Parkplätze zur Verfügung. Man gehe davon aus, dass sich das Falschparker-Problem dann bessere.

Das hört Axel Brodbeck gern. „Im März geht es wieder los, dass mehr landwirtschaftliche Fahrzeuge unterwegs sind. Ich bin gespannt, ob sich die Situation dann tatsächlich verbessert hat“, sagt der landwirtschaftliche Obmann Möhringens.

Auch Thomas Grab hofft, dass „das verkehrswidrige Parken ab Februar nicht mehr in dem Maße auftritt wie bisher“. Freilich werde man die Überwachung dann aber nicht gleich einstellen. „Wir werden beobachten, wie es sich entwickelt“, so der Mann vom Ordnungsamt. Denn die Verwarngelder schreckten die meisten Fahrer offensichtlich nicht ab bei ihrer Suche nach einem Parkplatz.