Seit 7. Dezember ist Annegret Kramp-Karrenbauer die Bundesvorsitzende der CDU. In Möhringen bestreitet sie ihren ersten Empfang in Baden-Württemberg nach dieser Wahl. Foto: dpa

So groß ist der Andrang bei einem Neujahrsempfang der CDU in Stuttgart-Möhringen wohl selten gewesen. Die Gästeliste ist seit Tagen voll, die Organisatoren müssen Absagen verschicken. Grund: Annegret Kramp-Karrenbauer kommt. Was bedeutet ein so hoher Besuch für einen kleinen Ortsverband?

Möhringen - Der Neujahrsempfang der CDU-Ortsverbände Möhringen und Fasanenhof hat Tradition – und ist diesmal trotzdem etwas Besonderes. Denn zu Gast ist die noch recht neue Bundesvorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer. Der Möhringer CDU-Vorsitzende Matthias Scheible erklärt, was das für den Termin am Donnerstagabend bedeutet.

Herr Scheible, wie haben Sie es geschafft, dass Annegret Kramp-Karrenbauer zum Neujahrsempfang nach Möhringen kommt?

Das war ein glücklicher Zufall. Wir hatten frühzeitig angefragt und sind beharrlich geblieben. Als wir Frau Kramp-Karrenbauer eingeladen haben, ist sie noch CDU-Generalsekretärin gewesen. Als sie dann Bundesvorsitzende wurde, hatten wir sie eigentlich schon abgeschrieben. Aber zwei Wochen nach ihrer Wahl kam tatsächlich die Zusage. Es ist ihr erster Empfang in Baden-Württemberg. Wir können so auch ein schönes Zeichen setzen, dass die Bundesvorsitzende selbstverständlich bei der CDU im Südwesten herzlich willkommen ist.

Wird es beim Neujahrsempfang mit Frau Annegret Kram-Karrenbauer dann vor allem um bundespolitische Themen gehen?

Nein, es soll auch um Möhringer Themen gehen – um das, was die Menschen hier vor Ort betrifft. Das sind zum Beispiel die hohe Verkehrsbelastung und die Dieselfahrverbote, die Frage, wie viel Wohnungsbau Möhringen noch verträgt, bis hin zur Kleinkindbetreuung. Aber natürlich wird Frau Kramp-Karrenbauer auch über die Bundespolitik sprechen. Wir haben zudem den Europapolitiker Rainer Wieland, den Vorsitzenden des Verbands Region Stuttgart, Thomas Bopp, den Bundestagsabgeordneten Stefan Kaufmann und Stadträte zu Gast – also Vertreter aller politischer Ebenen. Es freut uns, dass wir so einen großen Zuspruch haben.

Gibt es wegen der CDU-Bundesvorsitzenden besondere Anforderungen an die Sicherheit?

Der Aufwand ist überschaubar. Es gab ein paar Nachfragen und sicherheitstechnische Hinweise, aber nichts Wesentliches. Die Tatsache, dass es nur etwa 210 geladene Gäste und eine dazu gehörige Namensliste gibt, macht die Sache einfacher.

In den Jahren zuvor war der Neujahrsempfang doch immer öffentlich.

Wir hätten es auch gern wieder öffentlich gemacht. Aber das Bürgerhaus war leider nicht frei. Zum Glück kommen wir in der Lapp-Europazentrale unter. Aber dort ist der Platz leider begrenzt. Wir können nur etwa 210 Leute reinlassen. Wir hatten aber mehr als 260 Anmeldungen. Weil das Interesse so groß war, mussten wir abweisen, darunter auch CDU-Mitglieder.

Wenn die Nachfrage größer war als das Platzangebot, wie haben Sie denn ausgewählt, wer zum Neujahrsempfang kommen darf und wer nicht?

Wir haben den Fokus auf Möhringen gelegt. Der Empfang soll eine Plattform sein, für die Menschen, die hier leben und arbeiten. Die Tatsache, dass Frau Kramp-Karrenbauer kommt, hat nichts daran geändert, an wen wir Einladungen verschickt haben. Wir wollen keine interne CDU-Veranstaltung machen, es soll ein Bürgerempfang für Möhringen sein. Dieser Linie bleiben wir treu.