Das Opfer war vor dem Überfall am Geldautomaten. Foto: dpa (Symbolbild)

Ein Mann wird in der Stuttgarter City am helllichten Tag ausgeraubt. Die Polizei bezieht über Funk alle Bus- und Stadtbahnfahrer in die Suche ein. Der Täter hatte sein Opfer offenbar ausspioniert.

Stuttgart - Der Täter hat sein Opfer auf dem Weg zum Bankautomaten beobachtet und danach zugeschlagen: So hat sich wohl ein Überfall am Donnerstag in Stuttgart-Mitte zugetragen. Die Polizei sucht nun Zeugen, die den Raub am helllichten Tage beobachtet haben.

Das 39-jährige Opfer war zum Geldautomaten gegangen und hatte einen großen Betrag abgehoben. Kurz darauf wurde er an der Schlosserstraße nahe der Einmündung der Christophstraße angegriffen: Ein Mann trat von hinten an ihn heran und drückte ihm einen Gegenstand in den Rücken. Dann forderte er das Geld, das der Mann in den Geldbeutel gesteckt hatte, den er in einer blauen Plastiktüte trug. Da das Opfer davon ausging, dass der Angreifer ihm eine Waffe – vielleicht ein Messer – in den Rücken gedrückt hatte, gab er die Plastiktüte her. Der Räuber konnte flüchten.

Nach dem Überfall verbreitete sich die Nachricht, dass die Polizei einen bewaffneten Mann sucht, rasend schnell in der Stadt – obwohl noch keine öffentliche Fahndung lief. Die Polizei hatte die SSB um Hilfe gebeten. Das ist ein übliches Vorgehen in solchen Fällen: Alle Bus- und Stadtbahnfahrer werden über Funk verständigt und erhalten eine kurze Beschreibung des Sachverhaltes und der Person. Diesen Funkspruch hörten Passagiere in der Buslinie 43. Danach herrschte Unruhe in den sozialen Medien: Die Nachricht von dem gesuchten Räuber wurde innerhalb kurzer Zeit zig mal mit dem Nachrichtendienst Whatsapp verbreitet.

Der Täter soll etwa 40 Jahre alt und 1,75 Meter groß sein und ein sehr faltiges Gesicht haben. Er hat graumelierte schwarze Haare und einen Vollbart. Zeugen werden gebeten, sich unter 0711/8990 5778 zu melden.

Die Polizei meldet noch einen zweiten Raub, der bereits am Samstag verübt wurde. Der 40-Jährige zeigte den brutalen Überfall, bei dem er schwer verletzt wurde, aber jetzt erst an. Der Mann war am Abend gegen 23 Uhr von zwei Fremden am Cannstatter Bahnhof angegriffen worden. Sie sprachen ihn an, dann schlug einer auf das Opfer ein. Sein Komplize zog ein Messer aus der Tasche und stach auf den Mann ein. Sie flüchteten ohne Beute. Der Verletzte ging zum Arzt und ließ die Wunde versorgen. Zur Polizei ging er erst am Donnerstag, um eine Anzeige aufzugeben. Er beschrieb die Männer als etwa 1,70 bis 1,75 Meter groß, zwischen 20 und 25 Jahre alt. Sie hatten dunkle Haare und einen dunkleren Teint. Hinweise zu diesem Fall nimmt ebenfalls die Kriminalpolizei unter Telefon 0711/8990 5778 entgegen.