Symbolbild Foto: dapd

Gegner des Bahnprojekts Stuttgart 21 haben am Dienstagvormittag die Bauarbeiten behindert.

Stuttgart-Mitte - Gegner des umstrittenen Bahnprojekts Stuttgart 21 haben am Dienstagvormittag die Bauarbeiten behindert: unter anderem sprangen fünf Projektgegner in eine Baugrube im Unteren Schlossgarten. Das teilte die Stuttgarter Polizei am Dienstagnachmittag mit.

Angaben der Polizei zufolge hinderten etwa 100 Personen gegen 6.30 Uhr in der Straße Am Schlossgarten sechs Baufahrzeuge am Einfahren ins Baustellengelände des Grundwassermanagements. Polizisten geleiteten die Fahrzeuge daraufhin über das Ausfahrtstor auf das Gelände. Gegen 7.30 Uhr sammelten sich erneut rund 25 Projektgegner vor der Einfahrt und hinderten wieder sechs Baufahrzeuge am Ausfahren von der Baustelle. Nachdem die Polizei sie aufgefordert hatte, den Fahrbereich frei zu geben, verließ ungefähr die Hälfte der Personen die Fahrbahn. Acht Männer und fünf Frauen blieben sitzen und mussten weggeführt oder weggetragen werden, so die Polizei weiter. Gegen sie wird nun wegen des Verdachts der Nötigung ermittelt. Zusätzlich wurde ihnen ein Platzverweis ausgesprochen.

Um weitere Blockaden zu verhindern, begleitete die Polizei die Baufahrzeuge bis zur Wolframstraße. Dabei wurden Polizeibeamte den Angaben zufolge von einem 38 Jahre alten Mann beleidigt. Er erhielt einen Platzverweis und muss mit einer Anzeige wegen des Verdachts der Beleidigung rechnen. Die Straße Am Schlossgarten musste während der polizeilichen Maßnahmen bis zirka 8.35 Uhr gesperrt werden.

Rund 30 Projektgegner verhinderten gegen 8.45 Uhr die Einfahrt zweier Bagger von der Wolframstraße in den Unteren Schlossgarten. Nach Aufforderung der Polizei gab die Hälfte der Personen den Weg frei. 14 von ihnen blockierten weiterhin und wurden weggetragen oder weggeführt. Laut Polizeiangaben wurde auch diesen S21-Gegnern ein Platzverweis erteilt und es wird gegen sie wegen des Verdachts der Nötigung ermittelt.

Die Fahrzeuge fuhren schließlich in den Unteren Schlossgarten ein und begannen mit Erdarbeiten. Kurze Zeit später wurden die Bauarbeiten von fünf Projektgegnern gestört, die in die Baugrube sprangen. Laut Polizei kamen sie einem Platzverweis der Beamten nach.

Gegen 9.50 Uhr sammelten sich rund 50 Personen im Unteren Schlossgarten zu einer nicht angemeldeten Aktion und zogen über den Mittleren Schlossgarten zum Landtag, wo sie von Einsatzkräften an einer Verletzung der Bannmeile des Landtags gehindert wurden, wie die Polizei weiter mitteilte. Gegen 10.15 zerstreute sich die Gruppe.