Barrois und Lisicki sind beim internationalen Tennisturnier in Stuttgart in Viertelfinale eingezogen.

Stuttgart - Die "krasse Außenseiterin" Kristina Barrois ist beim internationalen Tennisturnier in Stuttgart als erste deutsche Spielerin seit zehn Jahren ins Viertelfinale eingezogen.

"Das ist ein Riesenerfolg für mich, bei so einem großen Turnier, dazu noch in Deutschland und gegen eine Top-Spielerin", sagte die 29 Jahre alte Saarländerin nach ihrem überraschend klaren Zweisatz-Sieg gegen die Weltranglisten-Zwölfte Marion Bartoli in Stuttgart. Sabine Lisicki folgte als zweite deutsche Spielerin ins Viertelfinale. Die 21 Jahre alte Berlinerin besiegte überraschend die Chinesin Na Li in zwei Sätzen mit 6:4, 7:5. Lisicki ist Weltranglisten-155., Na Li rangiert auf Position sechs.

Kristina Barrois krasse Außenseiterin

"Ich war die krasse Außenseiterin. Und auch im Viertelfinale kann ich nur gewinnen, da ich da erneut krasse Außenseiterin bin", sagte Barrois, die ihren Coup selbst noch nicht so recht fassen konnte. Sie habe noch nie gegen eine so hoch platzierte Gegnerin gewonnen. Die nur dank einer Wildcard ins Hauptfeld der mit 721.000 Dollar dotierten Sandplatz-Veranstaltung gerutschte Weltranglisten-79. aus Bous setzte sich in nur 85 Minuten 6:4, 6:2 auf dem Nebenplatz Court 1 in der Porsche Arena gegen die Französin durch.

Gegnerin im Fernsehen beobachtet

Ihr guter Service und ihr variantenreiches Spiel waren der Schlüssel zum Erfolg. "Mit meinen Slice und Stopps habe ich sie durcheinandergebracht", sagte Barrois. Zudem ließ sich die 29 Jahre alte Regierungsinspektorin, die vom saarländischen Innenministerium für die WTA-Tour freigestellt ist, auch durch Bartolis Mätzchen nicht aus der Ruhe bringen. "Ich hab sie bei ihrem Erfolg in Miami im Fernsehen beobachtet", berichtete Barrois. Sie selbst fahre zwar manchmal noch aus der Haut, sei aber ruhiger geworden.

Vor Barrois hatte die einstige Weltranglisten-Fünfte Anke Huber 2001 als letzte Deutsche beim Porsche Grand Prix den Sprung ins Viertelfinale geschafft. Die Saarländerin stellte ihren Sieg gegen Bartoli und diesen Vorstoß auf eine Stufe mit ihrem Finaleinzug 2010 in Straßburg, wo sie der Russin Maria Scharapowa unterlegen war.

Die deutsche Fed-Cup-Chefin Barbara Rittner und ihre Doppelpartnerin Jasmin Wöhr hatten Barrois unterstützt. Beim deutschen 5:0-Triumph gegen die USA am Wochenende in der gleichen Halle war die Saarländerin noch Zuschauerin. Sie macht sich aber Hoffnung, ins Team aufzurücken: "Wenn ich gute Leistungen bringe, ist die Tür für mich nicht verschlossen."

Ebenfalls im Viertelfinale stehen Agnieszka Radwanska und Vera Swonarewa. Die Polin Radwanska, die nächste Gegnerin von Barrois, schlug die italienische Weltranglisten-Vierte Francesca Schiavone mit 6:1, 6:3. Die Weltranglisten-Dritte Swonarewa gewann das Duell gegen ihre russische Landsfrau Anastasia Pawljutschenkowa 3:6, 6:4, 6:2.