Winfried Kretschmann beklagt einen Rückgang der Besucherzahlen. Schuld ist auch die S-21-Baustelle. Foto: dpa

Ministerpräsident Winfried Kretschmann äußerte sich besorgt mit Blick auf die Situation des Opernhauses und um die Kulturmeile in Stuttgart insgesamt. Wichtige Fragen müssen geklärt werden.

Stuttgart - In der Frage der Zukunft der Kulturmeile und der Oper in Stuttgart sieht der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) die Landeshauptstadt am Zug. „Es sind schwierige Fragen, die geklärt werden müssen. Unter anderem, ob die Ersatzspielstätte ein Provisorium ist oder eine Nachnutzung geplant ist“, sagte Kretschmann im Interview der Deutschen Presse-Agentur.

Beschlossen ist die Generalsanierung des Opernhauses zwar, in dem auch das international gefeierte Stuttgarter Ballett sein Zuhause hat. „Aber was den nötigen Bauplatz für die Interimsspielstätte angeht, da ist zunächst die Stadt Stuttgart am Zug“, betonte Kretschmann.

Kretschmann äußert sich besorgt

Pläne, Oper und Ballett für die wohl auf fünf Jahre angelegte Sanierung im alten Paketpostamt unterzubringen, waren zuletzt an den Kosten von 116 Millionen Euro gescheitert. Eine Task-Force ist nun auf der Suche nach möglichen Standorten für eine Interimsspielstätte. Ergebnisse solle es im Herbst geben, sagte eine Sprecherin der Stadt. Erst wenn es eine Lösung dafür gibt, kann die auf mehrere Hundert Millionen Euro geschätzte Opernsanierung beginnen.

Ballettintendant Reid Anderson und Opernintendant Jossi Wieler hatten bei ihrem Abschied beklagt, dass alles viel zu langsam gehe, das Opernhaus zerfalle.

Kretschmann äußerte sich zudem besorgt mit Blick auf die Situation um die Kulturmeile insgesamt. Dort liegen auch andere Einrichtungen des Landes, darunter die Staatsgalerie. „Sie ist unter Stress geraten durch die Baustelle Stuttgart 21 und durch die Zerschneidung durch die Konrad-Adenauer-Straße“, sagte Kretschmann. Er beklagte einen Rückgang der Besucherzahlen.