Foto: Baumann

Hammerfinale mit sieben Endspielen: Der VfB kämpft um seinen Platz auf Europas Fußballbühne.  

Stuttgart - Die Schmach von Barcelona ist vergessen, die Hürde Hannover übersprungen. Und noch bleibt dem VfB Stuttgart eine Chance, nicht im Mittelmaß zu versinken. Aber Niederlagen können sich die Roten im Saisonendspurt nicht erlauben - schon gar nicht bei den Bayern.

Das zermürbende Gebolze gegen die Laumänner aus Hannover 96 (2:0) war längst entschieden, als die 41.000 in der Mercedes-Benz-Arena noch einmal so richtig in Fahrt kamen. Als die Videotafel kurz vor dem Abpfiff die Treffer aus Frankfurt meldete, flog die Schüssel gleich zweimal fast in die Luft. Es gibt eben nur wenig, was fast so viel Spaß macht wie ein Erfolg der eigenen Elf - die Niederlagen des FC Bayern zählen seit je dazu. Und als sei im Sieg der Eintracht die geheime Botschaft versteckt, dass die Siegfrieds aus Bayern eben doch verwundbar sind, begannen sich die Gesichter der weiß-roten Fangemeinde weiter aufzuhellen. Geht da am Ende der Saison vielleicht doch noch was? Noch sieben Endspiele stehen für den VfB im Programm. Es wird knüppelhart, aber wäre die Bundesliga einfach, würde sie Nähkurs heißen.

Doch selbst Christian Gross, der sonst so vorsichtige Schweizer, sah diesmal keinen Grund, der Nüchternheit zu ihrem Recht zu verhelfen. Er ließ sich die Tabelle reichen, rechnete scharf, verzog ein wenig die Mundwinkel und goss mit Kalkül ein Tröpfchen Öl in das Feuer, das seine Männer in München brauchen. "Jetzt gilt es, die Bayern zu schlagen", sagte der Chef, "und wir müssen natürlich darauf hoffen, dass die Konkurrenten noch patzen." Das sind vor allem Borussia Dortmund, Werder Bremen und der Hamburger SV.

Vielleicht aber tun die Konkurrenten den Gefallen und lassen den VfB Stuttgart noch einmal an Rang fünf schnuppern, der immerhin zur Teilnahme in der Europa-Liga berechtigt. Die Klasse für Europas Bühne besäße die Mannschaft allemal. Zwar reicht die Kunst noch nicht für die größeren Rollen, aber ein bisschen Theater gehört in Stuttgart irgendwie zum Programm.

In unserer Printausgabe vom 22. März lesen sie noch mehr zum Spiel gegen Hannover und erfahren auch, was Alexander Hleb in dieser Saison noch Großes vor hat.