Zwergfledermäuse haben sich bei Porsche in Zuffenhausen in die Büroräume verirrt. (Symbolbild) Foto: BUND/Jutta Ortlepp

Zwergfledermäuse sind derzeit auf Wohnungssuche. Ein Schwarm verirrte sich zu Porsche. Tierschützer appellieren: Während der nächsten zwei Wochen sollten die Fenster nachts geschlossen bleiben.

Die Arbeitsgemeinschaft Fledermausschutz Baden-Württemberg beobachtet aktuell starke Fledermaus-Aktivitäten. Dabei komme es verstärkt zu „Büroeinflügen“, wie zuletzt bei Porsche in Zuffenhausen, teilen die Fledermausschützer mit. Durch ein gekipptes Fenster seien dort am 18. August Zwergfledermäuse in großer Zahl in ein Büro eingeflogen, berichtet Jutta Ortlepp, eine Sprecherin der AG. Umsichtigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sei es gelungen, die meisten der Tiere zu retten.

60 Tiere in einem Büro

Schon zuvor mussten die Fledermausschützer zu Einsätzen ausrücken. In einem Fall seien bis zu 60 Tiere in einem Büro umhergeflogen auf der Suche nach einem Weg nach draußen. Ohne menschliche Hilfe würden sie das jedoch nicht schaffen und innerhalb von zwei Tagen verdursten. „Solche Einflüge sind typisch für die Zeit zwischen Mitte August und Anfang September“, erklärt Jutta Ortlepp. In dieser Zeit würden sich die Quartiere der Fledermausweibchen mit ihren Jungtieren auflösen. Die Fledermäuse suchten dann nach neuen Unterkünften. „Gekippte Fenster können da schnell zu einer Falle werden“, sagt die Fledermausexpertin. „Meist verfliegt sich ein Tier und weitere werden durch dessen Ultraschallrufe in Richtung Fenster gelockt.“ Weil Fledermausweibchen pro Jahr nur ein Junges bekämen , könnten dadurch große Verluste in der Population entstehen, betont Ortlepp.

Die AG Fledermausschutz appelliert daher an Firmen, Behörden und Privatpersonen: „Bitte lassen Sie in den nächsten beiden Wochen die Fenster in Ihren Büro- oder Wohnräumen über Nacht oder am Wochenende nicht gekippt.“ Spätestens Mitte September sei der Spuk vorbei.