in der Galerie Edith Wahlandt in Stuttgart (Hölderlinstraße 55, Di-Fr 14-19, Sa 12-16 Uhr) . www.edith-wahlandt-galerie.de Foto:  

In der Galerie Edith Wahlandt in Stuttgart sieht die Kunst rot – und „Stuttgarter Nachrichten“-Autor Nikolai B. Forstbauer begründet, warum man die Ausstellung „mit rot“ besuchen muss.

Stuttgart - 2009 schreibt Mannheims Kunsthallenchefin Ulrike Lorenz über Birgitta Weimers Zyklus „Reconstructing Nature“, dieser sei „nichts als eine gelungene räumliche Durchdringung von Farbe und Licht, Material und Materie und nicht zuletzt Energie als Zeichnung im Raum“. Lorenz’ Fazit: „Damit positioniert sich Weimer künstlerisch im Schnittpunkt von Skulptur – Objekt – Installation – Konzept.“

Von Erdmut Bramke bis Beate Terfloth

Eine Beobachtung, die passgenau die Folge „Ambient I-III“ beschreibt, mit der Edith Wahlandt die (wieder einmal) in Köln lebende Weimer in das Feld ihrer aktuellen Schau „mit rot“ einreiht. Überdies sind Werke von Erdmut Bramke, Rupprecht Geiger, Kuno Gonschior, Katharina Hinsberg, Norbert Kricke, Christian Megert und Beate Terfloth zu sehen – womit ein Großteil der Wahlandt-Mannschaft versammelt wäre.

Rot-Kronzeuge Rupprecht Geiger

Warum auch nicht, wenn dabei die Materialintensität von Birgitta Weimer auf die Kraft feiner Liniengespinste Beate Terfloths und mehr noch auf das Spiel mit der Wucht der Zärtlichkeit in Zeichnungen von Katharina Hinsberg trifft. Und noch ist man bei Rupprecht Geiger als Kronzeugen des „mit rot“ noch gar nicht angekommen. Markante Geiger-Arbeiten hält die Schau bereit – und doch ein Frühwerk, das in seiner ablesbar durchkonstruierten Balance von Form und Farbe nicht nur allein den Besuch der Ausstellung wert ist, sondern vor allem auch einen Museumsankauf.

Gespiegeltes von Christian Megert

Den Windungen hinter verschlossenen Rot-Fenstern bei Weimer antworten übrigens sehr unmittelbar Spiegelräume Christian Megerts, die ihr Rot nur ungern preisgeben. Dies aber unterstrichen: „mit rot“ ist eine hochkarätige Ausstellung.