Die Wunden heilen nur langsam und die Schmerzen nach den brutalen Schlägen ins Gesicht lassen kaum nach: Im Krankenhaus erzählt Frau Maier von ihrem Leid nach dem Überfall. Für die Fahndungsfotos der beiden mutmaßlichen Täter klicken Sie sich durch unsere BildergalerieFoto: Leif Piechowski

Eine 73-Jährige wurde bei Raubüberfall schwer verletzt. Im Interview denkt sie an den Angriff zurück.

Stuttgart – Am helllichten Tag haben zwei Männer eine 73-jährige Frau in deren Hausflur niedergeschlagen und beraubt. Das Opfer wurde schwer verletzt; die Täter sind flüchtig. Im Interview erinnert sich die Frau an den Überfall und bittet die Bürger um Fahndungshilfe. Um sie zu schützen, bleibt die 73-Jährige anonym.

Frau Maier (Name von der Redaktion geändert), Sie sind am 2. August überfallen worden und kamen schwer verletzt ins Krankenhaus. Erinnern Sie sich noch an den Überfall?
Ich kam von der Stadtbahn-Haltestelle und war auf dem Nachhauseweg. Ich hatte zunächst nicht bemerkt, dass mir jemand folgt. Erst kurz vor unserem Wohnhaus hörte ich, dass jemand hinter mir her läuft. In dem Augenblick, als ich die Haustür öffne, werde ich auch schon mit einem harten Stoß in den Rücken in den Hausflur hineingeschleudert.

Haben Sie gleich an Überfall gedacht?
Das denkt man sich nicht bewusst. Aber Sie spüren, dass da etwas Schlimmes mit Ihnen passiert.

Was haben die Täter zu Ihnen gesagt?
Kein einziges Wort. Die waren stumm, während des ganzen Überfalls. Es war eine stumme Brutalität, einfach erschreckend.

Und Sie?
Nach dem ersten Schrecken habe ich angefangen, um Hilfe zu rufen. Oder besser gesagt: Ich habe geschrien. Immer wieder laut geschrien. Da fingen die zwei Männer auch schon an, mir meine Habseligkeiten vom Körper zu zerren. Meine Handtasche mit Bargeld und Handy, zwei goldene Halsketten, sogar etliche Ringe wurden mir wüst von der Hand gerissen. Nur den Ehering, den ich seit 47 Jahren trage, haben Sie mir gelassen. Ob das Zufall war oder Absicht, weiß ich nicht.

Sie wurden schwer verletzt.
Ja. Die Männer haben mir mehrmals und mit voller Wucht ins Gesicht geschlagen. Sie haben mir mehrfach den Kiefer, das Jochbein und die Nase gebrochen sowie das ganze Gesicht zerschlagen. Die Schläge waren so hart, dass mir einige Zähne regelrecht in den Oberkiefer hineingetrieben wurden. Ich wurde wohl kurz ohnmächtig. Die Schmerzen, die da in einem losbrechen, sind unvorstellbar. Wenigstens ist mir mein Augenlicht geblieben, das ist derzeit mein einziger, schwacher Trost.